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Dieses Thema hat 7 Antworten
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 Jeep
P1800 Offline

Soldat


Beiträge: 46

30.01.2020 09:21
Motor L-134 dreht schwer Zitat · Antworten

Hallo Zusammen

Ich möchte mein Willys Projekt weiter machen. Nun habe ich wohl ein Problem mit dem Motor.
Ich habe den Motor eingebaut, Aggregate montiert, Öl und Wasser gefüllt. Zündung nach Anleitung eingestellt.
Dann der erste Startversuch. Der Anlasser drehte etwas schwer am Anfang. Ich the die Verkabelung mit überbrückungskabel gemacht. Diese wurden sehr warm, also Querschnitt zu klein (6Volt). Also habe ich die original Massekabel und die Kabel zum starter montiert. Nun drehte der Anlasser viel besser.
Starten konnte ich aber leider nicht. Es stellte sich heraus, dass die Oelpumpe nicht in der richtigen Position eingebaut wurde. Somit stimmte natürlich die Zündung nicht.
Danach hatte ich leider für ca. 2 Monate keine Möglichkeit weiter zu machen. In der Zwischenzeit habe ich eine sehr gute Anleitung gefunden wie man die Zündung einstellt wenn die Oelpumpe nicht korrekt positioniert ist.
Also gleich korrekt einstellen und versuchen. Dann kam das böse Erwachen! Der Anlasser drehte nach den 2 Monaten Stand viel langsamer und nach einer Umdrehung bleibt er stehen und wird auch warm.
Ich habe dann versucht den Motor von Hand am Lüfter zu drehen. Das war nicht möglich, also habe ich mit einem Schlüssel (Mangels Kurbel) an der Mutter der Riemenscheibe gedreht. Dies geht aber sehr schwer bis nicht. Jenach Position der Kurbelwelle. Die Frage ist jetzt, wie schwer darf ein L-134 drehen?
Gestern hatte ich die Möglichkeit einen CJ-3A anzuschauen. Bei dem kann man den Motor von Hand problemlos drehen.

Was ist mit meinem passiert? Habt ihr eine Idee? Bin für jeden Tipp dankbar.

Sonnige Grüsse aus der Schweiz 🇨🇭

BBDE Offline

Oberst


Beiträge: 1.219

30.01.2020 09:54
#2 RE: Motor L-134 dreht schwer Zitat · Antworten

Hallo Stefan,

was wurde denn alles am Motor gemacht?

Aus der Ferne ist das so erstmal schwierig zu Beantworten, ob der Motor sich "schwer" oder "zu schwer" drehen lässt.
Aus eigener Erfahrung kann ich Dir dazu folgendes sagen:

Wenn die hintere Kurbelwellenabdichtung erneuert wurde, kann das schon dazu führen, das der Motor sich schwer drehen lässt.
Wurden dann noch neue Kolben und Kolbenringe verbaut und die Zylinder gebohrt und gehont, dann wird der Motor sich ebenfalls zu Anfang schwerer drehen lassen, als ein bereits eingelaufener Motor.
Deshalb ist ein Vergleich zwischen verschieden lang gelaufenen Motoren nicht wirklich aussagekräftig.

Wie Du schon festgestellt hast, ist eine richtige Verkabelung auch sehr wichtig, ganz besonders bei einer 6 Volt Anlage, weil da höhere Ströme Fließen, als bei 12, oder 24 Volt.
Da ist der Kabeldurchmesser schon wichtig, ebenso die Kontakte an den Kabelenden, Plus als auch Masse.
Ist die Batterie noch frisch, oder schwächelt sie schon?
Wie sieht es im Anlasser aus?

Alles für sich ist vielleicht nicht problematisch, doch von allem ein wenig, kann sich schon ungünstig Auswirken.

Wenn der Motor sich so, schwer, aber ohne einen mechanischen Wiederstand ganz durchdrehen lässt, würde ich es nochmal mit einer neuen/ anderen / geladenen Batterie und den richtigen Kabeln versuchen.
Natürlich sollte die Zündeinstellung stimmen, damit der Motor auch anspringen kann.
Ist der Motor komplett gemacht worden, sowie sämtliche Anbauteile überholt worden, dann ist das immer aufregend und etwas frustrierend, wenn es nicht gleich auf Anhieb klappt.
Zündung muss stimmen, Sprit muss da sein, Strom muss am Anlasser und der Zündspule anliegen.
Wenn der Motor anspringt, dann lass ihn eine Weile Laufen, beobachte den Öldruck und achte auf Geräusche.
Kommt Dir etwas komisch vor, dann mach ihn sofort aus.

Wie gesagt, ohne den Motor zu kennen und aus der Ferne, ist es schwierig genaueres sagen zu können.
Ich würde jedoch erstmal vom "Einfachsten" ausgehen, das der hintere "Simmering" sich erstmal setzen muss.

Grüße und viel Erfolg,

Frank

P1800 Offline

Soldat


Beiträge: 46

30.01.2020 17:57
#3 RE: Motor L-134 dreht schwer Zitat · Antworten

Hallo Frank

Vielen Dank für die ausführliche Antwort. Dass es aus der Ferne schwierig ist, bin ich mir schon bewusst.
Was mich vorallem verunsichert ist, dass sich der Motor nach der 2 Monatigen Standzeit viel schwerer drehen lässt als vorher. 🤔

Die Batterie ist neu, aber nach 4-5 Start Versuchen ist sie zu schwach.

Kennt von euch jemand einen 6Volt Jump Starter oder Booster?

Besten Dank und Grüsse

Stefan

BBDE Offline

Oberst


Beiträge: 1.219

30.01.2020 20:08
#4 RE: Motor L-134 dreht schwer Zitat · Antworten

Hallo Stefan,

was hast Du für Öl im Motor?
Die Viskosität des Öls im Motor hat auch, je nach dem, welche Umgebungstemperatur herrscht, Einfluss auf die
"Drehfreudigkeit" des Motors, wenn dieser kalt ist.
Eventuell ist nun kühler, als vor zwei Monaten.
Dann kann es noch sein, wenn das Getriebe neu abgedichtet wurde, der Filzring auf der Eingangswelle sehr stramm sitzt, was dann natürlich auch den Wiederstand erhöht, den Motor durchzudrehen.
Das gibt sich dann aber, wenn er erstmal gelaufen ist, sollte es jedenfalls.

Grüße nochmal
Frank

P1800 Offline

Soldat


Beiträge: 46

04.02.2020 15:10
#5 RE: Motor L-134 dreht schwer Zitat · Antworten

Hallo Frank

ich habe das Classic Oel SAE30 von Castrol dri und im Getriebe EP90.
Das mit der Temperatur ist tatsächlich so, dass es kühler ist. Die Halle in dem der Willys steht ist nicht beheizt, ausser ich bin da am Schrauben

Was ist von einer Starthilfe mit 12 Volt zu halten? Habe das nun schon öfters gelesen auch in andern Foren wo es um Oldtimer mit 6 Volt geht (VW, Volvo).
Dazu habe ich folgendes Video gefunden:

https://youtu.be/UfZjn6BxaVA

Ich denke das könnte ich mal ausprobieren.

Beste Grüsse
Stefan

BBDE Offline

Oberst


Beiträge: 1.219

05.02.2020 09:14
#6 RE: Motor L-134 dreht schwer Zitat · Antworten

Hallo Stefan,

ja, als "Notbehelf" kann man das so machen.
Wichtig ist aber, daß Du mit den 12Volt nur kurzfristig und direkt an den Anlasser gehst.
Denn ansonsten könntest Du Dir mehr Schaden machen, als Du wolltest.
Dann dreht der Anlasser zwar kräftig den Motor, doch die Zündspule, der Regler und natürlich der Anlasser selber mögen das auf Dauer nicht so wirklich.
Natürlich gibt es Fahrzeugtreiber, die ihr Auto so umgebastelt haben, daß das Fahrzeug rudimentär auf 12Volt umgebastelt ist, trotzdem ein 6Volt Anlasser verbaut geblieben ist, weil der so ja besser dreht. Klar, kann man machen, jedoch nur, weil der Anlasser recht robust gebaut ist.

Das ist aber wohl kaum was für uns hier, oder?

Fakt ist, das der Motor eine "mindest" Anlassdrehzahl" benötigt, um Anspringen zu können.
Wenn der Anlasser strom zieht, dann fehlt dieser an der Zündspule.
Ist es kälter, dann hat das 30er Einbereichs Motoröl natürlich einen größeren Widerstand, wogegen der Anlasser auch erstmal Arbeiten muss.

Probier es mit 12Volt damit der Motor erstmal läuft.
Mach es so, wie in dem Film, das sollte Dein Jeep abkönnen, ohne bleibende Schäden, wenn kurzzeitig.

Viel Erfolg.

Grüße
Frank

P1800 Offline

Soldat


Beiträge: 46

06.02.2020 22:25
#7 RE: Motor L-134 dreht schwer Zitat · Antworten

Hallo Frank

Danke für die Tips. Nun so einen bastel Umbau auf 12V will ich natürlich auch nicht. Aber wie du sagst als Notbehelf ist’s ok.

Heute habe ich mal wieder etwas Zeit gefunden und ging in die Werkstatt. Heute habe ich die Werkstatt auf ca. 20 Grad geheizt.
Und dann wollte ich den 12V Start Versuch machen.
ABER da kam der Frust. Der Motor lässt sich keinen Millimeter mehr drehen. Weder mit 6V, 12V noch mit Kurbel.
Das heisst es ist schlimmer geworden.
Kann es sein, dass im Motor das Kühlwasser irgendwohin sickert und dann schaden anrichtet? Unter dem Willys hat es weder Öl noch Wasser Flecken.
Ich denke der Motor ist hin ....

BBDE Offline

Oberst


Beiträge: 1.219

07.02.2020 11:22
#8 RE: Motor L-134 dreht schwer Zitat · Antworten

Hallo Stefan,

das klingt nun wirklich nicht so gut.

An Deiner Stelle würde ich nun auch etwas gefrustet sein, das kann ich gut nachvollziehen.

Steck den Kopf aber nicht in den Sand, sondern prüfe erstmal was wirklich mit dem Motor ist.

Der erste logische Schritt bei einem "vermuteten" Wassereinbruch ist, die Zündkerzen rauszuschrauben.
So kannst Du einen "Wasserschlag" verhindern und der Motor sollte sich von Hand drehen lassen.
Kommt Kühlwasser aus einem, oder mehreren Kerzenlöchern gesprudelt, dann muss der Motor so, oder so wieder geöffnet werden.

Vorher aber mal die Ölablass Schraube lösen und prüfen ob Wasser im Öl ist.
Wenn Wasser im Öl ist, dann setzt dieses sich unten in der Wanne ab, weshalb der Motor über Nacht nicht gelaufen sein sollte.

Sollte kein Kühlwasser in den Zylindern sein, ist guter Rat nicht teuer, sondern aus der Ferne sehr schwer.

Falls es Dir hilft, können wir per PM mal alles durchgehen, angefangen damit, wer an dem Motor, was gemacht hat.
Normal geht der nicht gleich nur beim Startversuch fest, zumindest habe ich das noch nie selber gehabt, oder davon gehört.

Gut, ist zwar ärgerlich, aber den Motor nochmal auszubauen sollte ja nicht das Problem sein, denn darauf würde es so, oder so, rauslaufen.
Wie ich schon geschrieben habe, kann es auch etwas ganz einfaches sein, wie z.B. die hintere Kurbelwellendichtung, was aber Arbeit macht, da wieder heran zu kommen.

Wenn Du die Kerzen raus hast, dann versuch mal den Motor nicht mit der Kurbel durch zu Drehen, sondern mit einer passenden Nuß, einem Knebel und eventuell einer Verlängerung, damit Du einen größeren Hebel hast.
Dabei natürlich in Drehrichtung drehen.
Mit der Kurbel hat Du ja kaum Kraft, wofür die Kurbel ja auch nicht gedacht ist.

Mehr fällt mir(ohne genauere Details zu Wissen)gerade nicht dazu ein.

Viel Erfolg,

Grüße
Frank

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