Ich habe gestern versucht an.meinem MB mit einer Stroboskoplampe den Zündzeitpunkt einzustellen. Die Öffnung für die Markierungen an der Schwungscheibe ist dermaßen unzugänglich, dass ich selbst mit einem Schminkspiegel meiner Frau nichts sehen konnte. Irgendwas mache ich da falsch. Kann mir jemand, der sowas schon mal gemacht hat, erklären, wie ich da unten in der Tiefe mit Stroboskoplampe am besten vorgehe.
mit der Stroboskoplampe habe ich es bislang noch nicht einmal probiert, da man wie du festgestellt hast nur schwer oder garnicht beikommt. Ich habe es bislang mit der normalen Prüflampe immer hinbekommen. Das war auch die Alternative die Frank bereits im anderen Post genannt hatte. Hier ein Link, wo das Vorgehen relativ einfach beschrieben ist: http://www.oldtimer-tv.com/oldtimer/DE/t...x.php?Seite=150
bevor Du überhaupt ans Einstellen gehst, solltest Du prüfen, ob die Markierungen, die auf der Schwungscheibe sein sollten, überhaupt vorhanden sind und ob diese auch an der richtigen Stelle sind. Dazu den Motor von Hand drehen. Kommen die Markierungen in das "Kuckloch", dann am besten mit Tipp-ex oder einem grellen Wachsstift die 5° Markierung nachmarkern. Dann gleich schauen, ob der Verteiler auch "in etwa" stimmt. Denn es kann ja sein, das die Schwungscheibe mal um 180° verdreht montiert wurde (der Klassiker bei MB und GPW) oder gar keine Markierungen hat, weil die Schwungscheibe von einem späteren Modell stammt, wo die Einstellmarken am vorderen Steuergehäusedeckel und der Riemenscheibe zu finden ist.
Hast Du die Marken auf der Schwungscheibe gefunden, stelle sie auf die 5°vor OT. Steht der Verteilerfinger auf das Zündkabel vom ersten Zylinder, dann gehst Du nach der Prüflampenmethode vor. Steht der Verteilerfinger auf den 4.Zylinder, dann hat jemand die Schwungscheibe verdreht eingebaut, oder mal die Ölpumpe verkehrt eingesetzt. Hat die Schwungscheibe keine Markierungen, dann musst Du den oberen Totpunkt vom ersten Zylinder "mechanisch" rausfinden und dann mittels Winkelmesser wieder die 5° vor OT abziehen und eine Markierung anbringen.
Dann kannst du den Zündzeitpunkt einstellen.
Was meint ihr denn, was der Grund war, von dem kleinen Loch hinten an der Schwungscheibe abzukommen um zum Einstellen und Prüfen ganz einfach von vorne ohne Verrenkungen zu kommen. Genau, das ist auch anderen vor langer Zeit aufgefallen, das es etwas fummelig ist. Da freue ich mich schon drauf, wenn ich meinen frühen M38 mal fertig habe, denn der hat das "bulls eye" auch noch.
Und wie Beat im anderen Thread schrieb, ja es geht, mit etwas verbiegen, fantasie und manch Fluch, aber es geht, so denn die Markierung vorhanden ist.
Wenn mann die Zündung einmal richtig eingestellt hat, habe ich eine kleine Kerbe in die Riemenscheibe gefeilt ganz wenig und auf dem Stirnraddeckel einen Farbstich gemacht dann gehts besser
Mir ist es jetzt gelungen, die Markierungen "5%" und "OT" auf meiner Schwungscheibe über das "Bull-Eye" zu finden. Auf Basis der im Bull-Eye zentrierten 5%-Markierung habe ich dann mit der Prüflampe den Zündzeitpunkt eingestellt. Erst den Verteiler etwas nach links zurückgedreht und dann mit der Prüflampe den Verteiler im Uhrzeigersinn soweit nach rechts gedreht, bis die Prüflampe gerade so zu leuchten beginnt. Dann den Verteiler wieder festgezogen. Ich gehe mal davon aus, dass ich das so richtig gemacht habe.
Der Motor läuft jetzt sehr gut, allerdings "patscht" er ab und zu im Leerlauf. Ich habe dieses "Patschen" auch schon bei einigen anderen Jeeps gehört und man hat mir gesagt, dass das ganz normal sei. Ich habe das aber auch schon durch leichtes Verdrehen des Zündzeitpunkts am Verteiler weg bekommen. Nur dann stimmt natürlich wieder die "Zündungsmarkierung" auf der Schwungscheibe nicht mehr.
Was meint ihr? Was bedeutet dieses Knallen oder Patschen, wie ich es nenne, eigentlich?
die Aussage "das sei normal" kann ich nicht ganz nachvollziehen. Wenn alles korrekt eingestellt ist sollte es zu keinen Fehlzündungen kommen. Wenn es sich um Fehlzündungen handelt, können aus meiner Sicht folgende Dinge in Betracht kommen: -falscher Zündzeitpunkt (Spätzündung) - Auslassventile öffnen bereits -Auslassventile schließen nicht richtig (Ventilspiel) - Treibstoffgemisch gerät zum Zündzeitpunkt in den Krümmer/Auspuff -Sprit-Luft Gemisch zu fett - Unverbrannter Sprit zündet beim Auslassen im Krümmer/Auspuff
Den Verteiler hast Du nach Deiner Beschreibung und meinem Verständnis fast korrekt eingestellt. Das Leuchten der Prüflampe bringt einen in die Nähe der Richtigen Einstellung. Bei 5% OT sollte der maximale Öffungsgrad des Unterbrechers ereicht sein (höchster Punkt des Nocken), Einstellung mit einer Fühlerlehre vornehmen.
Wenn Du am Verteiler drehst und es sich bessert, in welche Richtung und wie viel hast Du dann gedreht (Früh- oder Spätzündung? Hast Du auch bei normaler und höhere Drehzahl Fehlzündungen?
das "patschen" haben viele, nur wie Jörg geschrieben hat, ist es nicht normal und hat seine Gründe. Grundsätzlich stimmen die schon erwähnten Gründe. Dazu fällt mir noch der Verteiler ein, bei dem die Buchsen und damit die Welle Spiel hat, weshalb es ebenfalls zum Patschen kommen kann. Ebenso können Ablagerungen und zu geringe Kompression auch dazu beitragen. Es kommt halt darauf an, wie doll das Patschen ist und ob man sich damit abfinden will, oder besser kann.
Zum Zündzeitpunkt: Der Zündfunke entsteht in dem Moment, wenn der Kontakt öffnet. Das ist dann der ZZP. Was jetzt kommt, hört sich bestimmt komisch an, ist aber trotzdem so. Die 5' sollten "als grobe Richtung" angesehen werden. Der Sprit von heute ist ja eine ganz andere Plörre, als das was es damals gab, als unsere Autos neu waren. Stellst Du die Zündung ein, dann versuche die Verteilerstellung zu finden, wo der Motor am ruhigsten läuft, gut Gas annimmt ohne sich zu verschlucken und beim Gas wegnehmen nicht in den Auspuff böllert. Dann ist wahrscheinlich auch das Patschen weg, wenn es ganz zu Anfang auch nich vorhanden war. Der eine Motor läuft bei 5'vor OT sauber, ein anderer bei etwas mehr oder weniger. Wichtig ist, rs mit der früh oder Spätzündung nicht zu übertreiben. Zuviel nach früh, geht auf die Lager. Ich stelle meine Motoren nach Gefühl und Gehör ein. Zwar Püfe ich mit der Lampe den Zündzeitpunkt, doch wenn mir das nicht ganz gefällt, wie der läuft, dann nochmal nach gefühl.
Die erste Einstellung sollte aber immer mit der Lampe sein. Die Funktion der Fliehkraftverstellung sollte mit der Stroposkoplampe geprüft werden.
Das alles trifft nur auf einen mechanisch einwandfreien Motor zu.