Hallo, nach einer längeren Ausfahrt gestern mit meinem Willys MB macht mir mein Öldruck Sorgen.
Nach einer halben Stunde Fahrt sackt mir der Öldruck im Idle Bereich auf 15 ab und kommt bei Belastung (60 km/h) nicht mehr über die 25. Ich bin da leider unerfahren aber beim Lesen in anderen Foren scheint ein Öldruck unter 20 kritisch zu sein. Angeblich wurde der Motor 2003 komplett überholt. Ich fahre ein SAE 30 Einbereichsöl. Was meint ihr? Steht mir eine Motorüberholung ins Haus. Eigentlich läuft er sehr schön. Habe auch schon überlegt, erst mal die Ölpumpe zu überholen.
Für Meinungen erfahrener Jeep Piloten wäre ich sehr dankbar.
wenn der Öldruck im Leerlauf nicht unter 10 lbs sinkt, dann ist das normal. Von daher ist der Druck von 15 lbs im Leerlauf gut.
Doch bei 60Km/h sind 25 lbs schon etwas lau. Lt. Handbuch sollten es 40-50 lbs bei betriebswarmen Motor sein. Die späteren Handbücher sagen 30-35 lbs, wo die 25 lbs dann schon wieder nicht mehr so schlimm klingen. Bevor Du den Motor zerlegst, solltest Du Dir natürlich erstmal die Ölpumpe ansehen. Gemäß dem Handbuch die Verschleißmaße prüfen und wenn jenseits von den angegebenen Werten, oder bei Laufspuren, die Pumpe oder die nicht mehr einwandfreien Teile tauschen. Neben normalen Verschleiß von Rotor, Schaft, Gehäuse und Gehäusedeckel, kann auch das Überdruckventil festgebacken sein, oder die Feder nicht mehr die Spannung haben wie sie sollte. Auch das steht im Handbuch. Den Druck kann man auch durch das Einlegen von Plättchen ( bieten einige Händler an) zwischen Feder und Kolben erhöhen. Ist aber meiner Meinung nach ein Notbehelf. Aber einen Versuch wert.
Was sagt das aus, das der Motor angeblich 2003 "komplett" überholt worden sein soll?
NICHT viel, oder besser garnichts! "WER"? hat "WAS"? "WIE"? "WO"? und "WARUM"? gemacht?????? Das sind mal eben zu viele Fragezeichen, finde ich jedenfalls. Und auch wenn es eine Firma gemacht hat, kann seit 2003 viel passiert sein, oder auch nicht. Verwendete Teile, Werkzeuge, eingehaltene Schleif und Bohrmaße, anschließende Wartung, Laufleistung u.s.w. Nochmal viele Fragezeichen.
Schau erstmal nach der Ölpumpe. Es kann auch nicht schaden, mit einem "Externen" Öldruckmanometer zu prüfen, ob das eingebaute auch richtig anzeigt. Zu hoher Öldruck ist auf Dauer auch nicht so gut.
Eine Frage. Lässt sich die Ölpumpe ohne Probleme wechseln (z.B. gegen eine überarbeitete), d.h. nach dem Lösen der Befestigungsschrauben aus dem Motorblock ziehen und wieder einschieben, oder gilt es hier bestimmte Stellungen der Ölpumpenwelle zu beachten? Im Handbuch finde ich nichts dazu. Ich sehe eine Einkerbung am Ende der Pumpenwelle, die evtl. dann in die Welle zum Verteiler greifen muss. Ich gehe auch davon aus, dass bei Wechsel das Öl abzulassen ist, richtig?
richtig erkannt, der Verteiler steckt oben in der Einkerbung (Aussermittig) der Welle der Ölpumpe und wird durch sie angetrieben. Das bedeutet auch, das die Ölpumpe wieder genauso eingebaut werden muß, wie sie vorher eingebaut war ( vorausgesetzt sie war vorher richtig montiert). Dann habe ich wohl andere Handbücher, da das bei meinen beschrieben ist. Im TM 9-1803A (Engine and Engine Accessories) Section V ( Assembly of Engine) Paragraph 18 Absatz n. ab Seite 52 (Install Oil Pump) ist das beschrieben. Wenn man die Handbücher vom M38 und M38A1 gewohnt ist, ist das im MB/ GPW Handbuch etwas kompliziert geschrieben. Falls Du da was nicht verstehen solltest, dann gibt es hier bei Bedarf die "Einfachversion".
Zum Wechseln der Ölpumpe braucht man das Motoröl nicht ablassen. Nur eine Schüssel unter die Ölpumpe stellen, weil etwas Öl beim lösen und abnehmen der Pumpe runtertropft. Davor aber den Motor auf Zünd OT vom ersten Zylinder drehen.
Ist nicht so kompliziert. Versuch doch aber erstmal ob das Überdruckventil nicht fest ist. Dazu braucht man nicht einmal die Pumpe ausbauen.
OK, vielen Dank. Werde das erst mal mit dem Überdruckventil versuchen. Kann ja vielleicht hier auch nicht schaden, gleich eine neue Feder von N&P einzubauen.
Mist ich habe ein ähnliches Problem, der Motor springt gut an, keine blauen Wolken und fährt sich auch gut. Der Öldruck, wenn er warm ist, liegt ca. bei 3,0-4,0 während der Fahrt. Allerdings macht mir der Leerlauf Sorgen. Da fällt der Öldruck beim warmen Motor auf 0...der Motor läuft normal...Anzeige hatte ich vorher eine Hotchkiss drinnen, elektrisch, die habe ich getauscht gegen eine hydraulische. Aber auch hier das gleiche Ergebnis, davon mal abgesehen dass ich den Ölschlauch zur Armatur noch nicht 100 % dicht habe...ich versuche nun auch erstmal die Feder des Überdruckventiles zu tauschen (falls ich sowas bekomme) plus den Kolben/Dichtung...hat jemand evtl. noch eine Idee? Viele Grüße WBK
Oh, danke für die Info. Ich will nun nochmal die Armatur tauschen, ggf. das Überdruckventil, also Feder und diese Hülse...kann mir so gar nicht vorstellen dass der Motor was hat, nach meinen Unterlagen dürfte der nach der letzten Revision (Hotchkiss) gerade mal 5000 Mls runterhaben...Öl ist auch sehr sauber, keinerlei Geräusche, 30er Einbereichsöl drinnen...
Ich habe aktuell 30er Oldtimer Einbereichsöl drinnen von Castrol....hättest du mal einen Tip für ein anderes Öl? Ich hatte ebenfalls an einen Ölwechsel gedacht, sicherheitshalber. Aber natürlich habe ich auch Sorge (obwohl ich es mir echt nicht vorstellen kann) dass die Lagerschalen eingelaufen sind... Viele Grüße WBK
Danke dir! Ich habe jetzt immerhin schon mal die Ölpumpenkleinteile ordern können ohne dass ich die ganze Pumpe raushauen muss kann ich jetzt das Überdruckventil austauschen. Ich hoffe das bringt etwas. Wenn das neue Öldruckmessgerät eingebaut ist melde ich mich mal wegen einem Zwischenstand. Wenn das bis dahin nix gebracht hat versuche ich mal nen Ölwechsel (das bisherige Öl ist erst ca. 500 KM alt) und wenn das dann auch nix bringt überlege ich die Lagerschalen tauschen zu lassen...
Macht denn der Motor irgendwelche "Abnormen" Geräusche aus Richtung des Kurbeltriebs?
Ein Lagerschaden kündigt sich meist vorher an. Bei bestimmten Drehzahlen fängt es mit einem leichten "tock" "tock" "tock" an, bis daraus ein deutlicheres "klack" "klack" "klack" wird und dann in einem harten metallischen "klong" "klong" "klong" ein invernalisches Ende findet. Das hat jetzt wohl was von einem Bat Man Comic, doch wer das schon mal hatte, wird es wahrscheinlich ähnlich Beschreiben können. Ein "tick" "tick" "tick" kommt eher von den Ventilen und der Nockenwelle.
Ein nachlassender Öldruck muß nicht immer an den Kurbelwellenlagern liegen. Eingelaufene Ventilstößel und Nockenwelle, eine "angefressene" Ölpumpe, oder ein verstopftes Ansaugsieb in der Ölwanne, können ebenfalls für mangelnden Öldruck verantwortlich sein.
Ich würde, wenn ein falsch anzeigendes Instrument ausgeschlossen wurde ( wie hier) erstmal alles Prüfen, was von außen zu machen geht. Das wäre der Ölwechsel und die Ölpumpe, deren Wechsel ja fast am Anfang des Threads schon beschrieben wurde.
Die Ölpumpe kann man komplett Zerlegen, Prüfen und mit einer Fühlerlehre Messen, (Die hier gezeigte ist Schrott)
Die Federn können unterschiedlich sein,
Wenn eine neue geordert werden muß, unbedingt auf die Drehrichtung achten, Ketten / Stirnradmotor, Es gibt nichts, was es nicht gibt: Da kam auch nicht mehr viel durch und die Ölpumpe baut den Druck nur über das Volumen auf, so sie die Möglichkeit dazu hat.
Hallo Frank, nein, kein aussergewöhnliches Geräusch, im Gegenteil unheimlich laufruhig. Einzig die Wasserpumpe kann man leicht vernehmen.
Danke für die Fotos...und natürlich den Tip mit dem Sieb. Ich Blödmann hatte letztes Jahr die Ölwanne ab um Ölschlamm zu entfernen und habe nicht mal daran gedacht, das Sieb auszubauen und zu öffnen...das werde ich mir natürlich als weitere Option aufheben wenn alles andere nichts bringt :-(
Ne Frage, hat einer Info wo man Ölwannendichtungen aus Fiber herbekommen kann? Ich hatte da zuvor eine solche verbaut, war wesentlich schöner damit zu arbeiten als mit einer aus Kork....
Da dachte ich auch schon mal dran aber befürchte, dass sich die Wanne verziehen könnte...vielleicht aber mit heutigen Dichtungsmitteln durchaus möglich oder sogar besser?
Ich benutze nach wie vor die Korkdichtungen aus den Dichtsätzen.
Wichtig ist, das die Korkdichtung nicht ausgetrocknet ist und ganz wichtig, das die Ölwanne "Plan" ist. Beim Anziehen der Schrauben, verformt sich die Auflagefläche der Ölwanne, die Schraubenlöcher werden mehr zum Motorblock gezogen als die Stege zwischen den Löchern. Baut man die Ölwanne wieder an, ohne sie vorher zu Richten, zerdrückt man so die Dichtung, auch wenn man die Ölwannenschrauben mit dem richtigen Drehmoment anzieht. Das erkennt man daran, wenn genau an den Schrauben die Dichtung rausdrückt.
So, heute das neue Messgerät eingebaut, das hat es gebracht. Das Messgerät ist schon mal viel hochwertiger, warmgefahren im Leerlauf bei 28 Grad Außentemperatur zeigt es 12 Psi. Ich denke damit kann ich leben (und der Jeep).
Ich muss es noch genauer betrachten, kurz nach dem Start komme ich bei Last auf knapp 60 PSI die dann aber abfallen wenn er Temeratur bekommt. Grob so auf 25 bis 40 und 45... Ich müsste mal die Geschwindigkeit messen in Verbindung mit dem Öldruck um es genauer zu sagen, oder? Und dann im Leerlauf die besagten PSI
Und leider wieder. Nach 60 KM Fahrt ist nun der Öldruck leider doch wieder auf ca. 5 PSI abgesackt, Aussenthemp. ca. 28 Grad im Leerlauf. Bei Fahrt hat er ca. 28 PSI bei ca. 65 KM. Beim Start liegt er bei ca. 65 PSI war mir etwas hoch vorkommt. Ich habe noch kein Öl gewechselt und den Filter auch nicht, kommt als nächstes halt. Ich habe aber das Öldruckventil ausgebaut...da sind neben dem Kolben und der Feder (habe jetzt beides neu besorgt) auch noch 5 Scheiben (Shims) zur Schraube hin...müssen das 5 sein? Kann mir das wer sagen? Danke für Info.