ich besitze seit zwei Monaten einen 44er Willys MB, den ich schon erfolgreich durch den Tüv bekommen habe. Leider hat der Jeep in meinen Augen zu viel Lenkspiel (ca. 5 cm).
Hat jemand Erfahrung mit dem einstellen? Gemäß Werkstatthandbuch kann das Lenkspiel ja über die seitliche Einstellschraube am Lenkgetriebe justiert werden. Ich habe aber auch schon gelesen, dass es ein Bauteil gibt welches nach Einbau das Lenkspiel selber ausgleicht. Kennt das jemand? Gibt es auch komplette Reparatursätze für das Lenkspiel? Ich würde mich über jegliche Hilfestellung sowie Tips und Bezugsquellen der Willys Besitzer hier im Forum freuen.
Hallo Michael, ich bin mir nicht sicher, was du genau meinst. Aber das Lenkungsspiel am Lenkrad wird nicht unbedingt beeinflusst von der Einstellung am Lenkgetriebe. Mein Lenkrad kann man auch gut 5 cm drehen bevor man etwas auf der Strasse merkt aber das wird nicht beeinflusst von dieser Stellschraube am Lenkgetriebe... VG WBK
ich bezieh mich da auf das Werkstatthandbuch. Dort ist beschrieben, dass das Spiel (sofern es tatsächlich am Lenkgetriebe liegt) so ausgeglichen werden kann. Ich denke, dass durch die Stellschraube die Führung der Sektorwelle einfach tiefer in die Spindel des Lenkstocks gepresst wird. Bei mir bringt das aber nichts mehr, da sich dadurch nur das Lenkrad schwerer drehen lässt. Das Spiel bleibt. Entweder ist die Spindel verbraucht oder die Sektorwelle ausgeschlagen.
Natürlich kann das Spiel auch andere Gründe haben und beispielweise von der Lenkschubstange und den dort möglicherweise ausgeschlagenen Buchsen kommen. Beim Überprüfen fällt aber auf, dass der Lenkimpuls schon gar nicht dort ankommt sondern im Lenkgetriebe verloren geht.
Ich bin am Überlegen, die Lenkschnecke und die Sektorwelle auszutauschen. Sind leider teure Bauteile. Ich empfinde das Fahren gerade bei unebenen Strassen mit so viel Lenkspiel aber als extrem gefährlich und muss das abstellen.
Ola Das Teil heisst "Tightsteer" und gibt die richtige Vorspannung am Lenkungsgetriebe. Nicht mehr und nicht weniger. Damit die Lenkung einigermassen spielfrei funktioniert müssen defekte oder abgenützte Teile ersetzt werden. Habe den Tighsteer bei mir eingebaut und bin zufrieden.
Vielen Dank. Ich denke auch, dass ich um einen Austausch der verschlissenen Teile nicht umhin komme. Ich werde mit der Sektorwelle anfangen, da ich gelesen habe, dass die als erstes verschleißt. Was meint ihr?
Musst halt wegen der Kosten schauen. In den NL gibt's einige Händler, die refurbishte Komplettlenkungen verkaufen. Teilweise sind die günstiger komplett als in Deutschland nur die Welle...
kleines Update. Habe die Sektorwelle getauscht und siehe da, das Lenkspiel ist auf ein akzeptierbares Maß zurückgegangen und was am wichtigsten ist, das Fahrzeug bleibt jetzt stabil in der Spur. Die alte Welle war ganz schön ausgeschlagen. Wieder ein Problem weniger.
Nix Fett, sondern Öl. Welches, steht im Handbuch beim Schmierplan mit bei.
Fett ins Lenkgetriebe zu drücken, ist so eine Praxis, die sich so eingeschlichen hat und außer, das aus dem ausgeschlagen Lenkgetriebe kein Öl rausläuft, weiter keinen Vorteil hat. Der kleine aber nicht unwichtige Nachteil ist jedoch der, der offensichtlich wird, wenn man mal ins Lenkgetriebe schaut, was sich da wie bewegt. Dann mal die Eigenschaften vom Schmiermittel Fett mit denen von Öl verglichen.
Ja, es soll Leute geben, bei denen Fett angeblich keine verschleißförderde Wirkung im Lenkgetriebe hat. Es gibt auch Leute, die fahren mit Fließfett im Getriebe, dann bleibt es länger trocken. 30 er Motoröl geht lt. Handbuch.
Frank hat da vollkommen recht. Bei mir war auch Fett drin und es kam dann Getriebeöl rein. Wieviel steht auch im Handbuch. Das Fett wurde durch die Sektorwelle nach links und rechts außen gedrückt, sodass die beiden Greifpunkte trocken in der Spindel liefen. Dementsprechend war die Sektorwelle auch an den beiden Punkten verschlissen.
Ich hab gute Erfahrungen gemacht beim Ausbau meines Lenkgetriebes, es war nicht mal die Buchse ausgeschlagen, eigentlich war alles in gutem Zustand außer dem Simmerring. Den zu tauschen war kein großes Ding, Bastelarbeit halt und Neuland wie fast alles für mich. Aber eines wusste ich: Kein Fett da rein. Jetzt ist wieder alles dicht, es kommt glaub ich nicht mal ein Furz raus Viele Grüße WBK
Im übrigen möchte ich mich nicht nur diesbezügl. mal bei BBDE bedanken, der mir schon oft mit Rat und Tat zur Seite stand und auf dessen Aussage man sich stets verlassen kann.
Bitte tut euch den Gefallen und stellt die Lenkung nicht zu stramm ein. Wird die Sektorwelle mit der Einstellschraube zu stark mit den beiden Zapfen in die Schnecke gedrückt, verschleißen die Zapfen sehr schnell und die Schnecke nimmt auch Schaden. Das nennt man übrigens in Amerika "tight steer". Da hilft dann auch kein Öl.
Da im Lenkgetriebe der größte Verschleiß bei geradeausfahrt auftritt, und das "Lenkspiel" in eben dieser Mittelstellung eingestellt wird, kann es, wenn man versucht, schon vorhandenen Verschleiß durch Nachstellen zu Kompensieren, passieren, das die Lenkung, wenn man sie einschlägt bei Kurvenfahrt sehr schwergängig wird und sich nicht wieder selber geradeaus stellt. Dann haben die beiden Zapfen der Sektorwelle schon verloren, wenn das so bleibt.
ich denke mal ein neuer Fred ist nicht nötig und es passt hier her
Wenn ich ein überholtes Lenkgetriebe gegen das derzeit Eingbaute tauschen will, einfach ab und dran schrauben oder muss zusätzlich etwas beachtet/zerlegt werden ?
es sollte beachtet werden, das Lenkgetriebe Spannungsfrei einzubauen. Dafür sind die Shimms zwischen Rahmen und Lenkgetriebe da, damit man das Lenkgetriebe zur Karrosserie ausrichten kann. Dann sowohl unten wie auch oben die Schrauben festziehen. Bevor der Pitmanarm auf die Sektorwelle gesteckt wird, sollte das Lenkgetriebe auf Mittelstellung gebracht sein und die Räder gerade stehen. Dann sollten die Markierungen von Welle und Arm schon in etwa passen. Wenn nicht passend stellen. Wenn die Markierungen überhaupt nicht passen, dann solltest Du nachschauen, warum das so ist. Zum Schluß noch das Lenkrad aufsetzen. Damit das während der Fahrt später auch gerade steht, der Tip, es nicht gleich richtig fest zu ziehen, sondern erst eine gerade Stelle zu suchen, wo man etwas geradeaus Fahren kann. Steht es schief, dann die Mutter ab, das Lenkrad umsetzen, nochmal ein Stück Fahren und wenn es gerade ist, die Mutter Festziehen. Das bei Arbeiten an der Lenkung sorgfältig gearbeitet werden sollte, muß glaube ich nicht extra erwähnt werden. Alle Schrauben auf Festigkeit prüfen und vorgegebene Drehmomente beachten. Auch nicht vergessen, das richtige Öl in der vorgeschriebenen Menge aufzufüllen. Den Hupenschalter unten nicht vergessen anzuschließen. Das Einfädeln der Betätigungsstange vom Hupenschalter in das Führungsrohr unten im Lenkgetriebe ist manchmal ein Geduldsspiel. Wenn nötig, den Hupenschalter nachjustieren, sollte die Hupe nicht funktionieren.
Zitat von BBDE im Beitrag #17es sollte beachtet werden, das Lenkgetriebe Spannungsfrei einzubauen. Dafür sind die Shimms zwischen Rahmen und Lenkgetriebe da, damit man das Lenkgetriebe zur Karrosserie ausrichten kann. Dann sowohl unten wie auch oben die Schrauben festziehen.
Habe am Wochenende mein Kiste wieder zusammengebaut. Mein Lenkstange steht ziemlich schräg zur Carrosserie. Wie sehen den diese Shimms aus?