Tief bestürzt und mit großer Trauer habe ich die schmerzliche Aufgabe, den Tod meines Bruders mitzuteilen. Volker Märker, ist am 26. Juni 2021 im Alter von nur 74 Jahren viel zu früh verstorben. Trotz monatelanger medizinischer Hilfe und Unterstützung hat die Krankheit über den Körper gesiegt. Der Tod eines Angehörigen ist eine unvergleichlich schwere Situation. Nicht nur die gemeinsame Kindheit, sondern das gesamte Leben, fast sieben Jahrzehnte, haben wir in örtlicher Nähe zusammen verbracht. In jungen Jahren war es eine gemeinsame Verantwortung für die Familie, für das elterliche und großelterliche Haus und Hof. Seine Fachkompetenz als Elektroingenieur, sein handwerkliches Geschick, vermittelte er mir bereits in jungen Jahren. Es lag an unseren Genen, die großväterliche Kfz-Werkstatt bis Kriegsende, der Vater, ein Kfz-Meister, dass wir ab 1975 zu einem gemeinschaftlichen Hobby fanden. Unser Aufbau der MUNGA Interessengemeinschaft, die Gestaltung von Treffen und Veranstaltungen, die Clubnachrichten, die Ersatzteilbeschaffung standen auch für ihn sein Leben lang im Fokus. So überrascht es nicht, dass seine Familie, seine Gattin und seine einzige Tochter, hier und da nicht immer im Vordergrund standen. Sein Bestreben galt diesem Hobby, 24 Stunden an 7 Tagen in der Woche. Das Beenden meiner Aktivitäten in der Clubarbeit 2009 veranlasste ihn zu noch mehr Tatkraft. Mit seiner ihm eigenen Beständigkeit führte er, im deutlich kleineren Rahmen, den Club weiter. Nicht nur das Hobby „MUNGA“, sondern auch viele andere Gemeinsamkeiten verbanden uns und hielt uns zusammen, naturgemäß mit vielen brüderlichen Höhen und Tiefen. Zahlreichen Verpflichtungen bescherten ihm im Rentneralltag einen langen „Arbeitstag“. Nichts war im fremd oder zu viel. Für ihn war es selbstverständlich handwerklich nachzuarbeiten, wenn andere die Arbeit nicht mit der ihm bekannten Sorgfalt beendet hatten. Sein Leben war gezeichnet von Schicksalsschlägen, eine Krankheit seiner Gattin, ihr früher Unfalltod und seine eigene Erkrankung im Herbst 2002, ließ er sich nie anmerken. Seine Leukämieerkrankung überstand er 2003, vertiefte sich noch mehr in handwerkliche Aufgaben und in sein Hobby. Viel zu oft blieb Privates auf der Strecke. Es wunderte niemanden in der Familie, dass für ihn „nebensächliche“ Dinge sich im Laufe der Jahrzehnte aufstauten, Projekte zeitlich nicht oder erst nach Jahren, im Extremfall nach Jahrzehnten oder auch nicht mehr, lösbar waren. Bau und Umbauaktivitäten seines Besitzes beschäftigten ihn letztlich ebenso bis zu seinem Tod. Im Sommer 2019 kam völlig unerwartet die lebensbedrohliche Diagnose. Er ließ es sich, gesundheitlich angeschlagen, nicht nehmen, im Rahmen seiner Möglichkeiten weiterhin sein Wissen zu vermitteln. So rückte er mir fast bis zuletzt die Bohrmaschine gerade, wenn er „nur“ der Ansicht war, ich könnte schief bohren….. Schonzeiten kannte er auch während der letzten Krankheitsphase weniger bzw. ließ es sich entsprechend seiner gewohnten Art nicht anmerken. Schwäche zeigen, war ihm sein Leben lang fremd. Mit viel Wehmut trennte er sich teilweise von seinen zahlreichen Oldtimerfahrzeugen und einigen gesammelten Werken. Er begann, seine Hinterlassenschaften ein wenig zu ordnen. Es fiel ihm sein Leben lang schwer, sich vom „Alten“ zu trennen. Er hing an seinem unüberschaubaren Sammelsurium. Es war nicht einfach, das zu verstehen und damit umzugehen. Bis zum Schluss ließ er es sich trotz Corona und für ihn mit enormer Ansteckungsgefahr verbunden, nicht nehmen, samstäglich im Kreis seiner unmittelbaren MUNGA-Freunde im verstaubten MUNGA Keller seine letzte Lebensphase zu verbringen. Es war sein wöchentliches Highlight. Nun ist sein Vorhang gefallen. Seine letzte Fahrt hat er angetreten – wohin auch immer. Was bleibt sind Erinnerungen, für einige mögen es nur Momente, vielleicht Stunden, Tage, Wochen, Monate oder einige Jahre gewesen sein, für mich waren es fast sieben Jahrzehnte. Für seine einzige Tochter, die Lebensgefährtin, die Familie, Freunde, ein herber Verlust. Die MUNGA Szene wird sich verändern. Seine 45 Jahre MUNGA Interessengemeinschaft haben Spuren hinterlassen. Möge die Szene ihn in Erinnerung behalten. Ein letzter Gruß. Lebe wohl Bruder, RIP. Jetzt war es offensichtlich Zeit für dich. Wir irrten, als wir dachten wir wären bereit. Ullrich
Ohne Volker näher zu kennen, das ließen schon die Entfernungen zu den versetzungsbedingten Wohnorten bei mir nicht zu, habe ich ihn letztmalig auf der Messe in Essen 2017 mit meiner Frau treffen dürfen. Nun ja, auch sie wurde mir krankheitsbedingt viel zu früh genommen. So kann ich aber mitfühlen, was ich mir gerne erspart hätte und niemandem wünsche.
Dir wünsche ich die notwendige Kraft, nun auch seiner Familie beizustehen und selbst nicht auf der Strecke zu bleiben.
Auch von mir ein nachträgliches Herzleiches Beileid. ich wünsche dir und deiner Familie und Angehörigen viel Kraft um diesen Verlust zu überwinden. gruß heinz