An einem geliebten Fahrbahren Untersatz hat der Oxidant unbemerkt sein Werk begonnen. Egal welcher Feldpostnummer es mal diente, egal wo auf der Welt es einmal bewegt wurde, Schweißpunkt ist Schweißpunkt.
Bei dem einen Fahrzeug hält es sich in Grenzen und es müssen eventuell "nur" einige wenige Stellen überarbeitet werden. Doch manchmal ist eigentlich alles zu spät und es kommt wie es kommt:
Schlimmer!
Ich beschäftige mich ja schon fast traditionell mit US Fahrzeugen, die es normal schon hinter sich haben. Geld will / kann und muss ich auch nicht damit Verdienen, da es ein Hobbie ist, so kommt also der "Spaß" ins Spiel und schauen, was geht. So fängt es dann wohl am besten an. Eine Karosserie, entkernt/ gestrippt, so das alles genau beäugt werden kann.
Überraschungen? Fehlanzeige!
Um daraus wieder was auferstehen zu lassen, muß man es erst Zerlegen. Da die einzelnen Karosserieteile miteinander durch Wiederstandspunktschweißen verbunden wurden, muß man sich diese Punkte suchen.
Manchmal ist was im Weg, was vorher weg muß, um an die Schweißpunkte zu kommen.
Ist das Blech blank, kann man mit etwas Fantasie die Punkte erkennen.
Doch bald sieht man diese nicht mehr, deshalb markieren.
Hier lohnt es nicht, sich die Mühe zu machen.
Hier auch nicht, denn da wurde nicht nach "Herstellervorgabe" instandgesetzt.
Hier lohnt es wohl schon.
Also Schweißpunkt Bohrer Marsch!
Ja, es kommt dann das zum Vorschein, womit man rechnen kann, wenn alle Bleche blank aufeinander gesetzt wurden.
Den Bohrer mittig ansetzen,
mit mäßiger Geschwindigkeit und etwas Druck solange Bohren,
bis es "Plopp" macht und die Verbindung sich gelöst hat. Das ist nicht immer so eindeutig wie hier, deshalb zum Üben mit "Gefühl" zu Werke gehen.
So sollte es dann Aussehen
Teil um Teil kommt so aus dem "Verband" So erkennt man dann auch die inneren Werte.
Und wieder "Markieren"
Wieder das gleiche Ergebniss.
Irgendwann werden die Teile größer,
Das gesamte dafür "Kleiner"
Natürlich braucht man auch mal einen Hammer und einen Meißel,
Es wird,
Bis ein handliches "Bodykit" über bleibt, was nun Stück für Stück "Überarbeitet" werden kann.
Doch das ist dann wieder eine andere Geschichte.
Natürlich ist das hier, wie oben schon erwähnt, ein Extrembeispiel.
Hilfreich ist es wenn man sich grad bei den Kleinblechen die Position mit einen 4,2er Bohrer durch bohrt, min an 2 Stellen.
So kann man die Teile mit Popnieten vormontieren bzw. wieder an genau die alte Stelle setzen.
Weiters schleife ich mir die neune Schweißpunktbohrer immer um, da mir die Zentrierspitze zu groß ist. Die gehen dann leichter ins Material, zentrieren aber etwas schlechter wenn man nicht Lotrecht ansetzen kann.
PS: dein Wasser Zeichen ist auf dem 3. Bild so gut gewählt, dass ich zuerst dachte, du hast es mit Schlagzahlen ins Blech geprägt ^^
mfg Patrick
__________________________________ Feil Dir keinen ab, lerne Drehen und Fräsen! Über 7 Millionen Österreicher können nicht richtig Drehen und Fräsen.
Servus, Popnieten sollten vermieden werden, wenn es sich um Hohlräume handelt, denn man bohrt den Kopf weg und der Rest mit dem Zugstift und die abgebohrte Nieten landet im Hohlraum, da liegt er nun und was Alu mit dem Blech anstellt wissen wir ja. gruß heinz
so verschieden unsere Fahrzeuge auch sind, soviele Gemeinsamkeiten haben sie jedoch auch. Zuerst, der Umstand, das wenn ein Militärfahrzeug (oder eines, welches mal eines werden sollte), wie fast alle "normalen" Autos auch, damals ohne eine "Rostvorsorge" zusammengebaut wurden. Militärfahrzeug hatten ja eh eine kürzere eingeplante Haltbarkeit und wurden somit recht Kostengünstig zusammengebaut. Gegenüber dem Munga, oder dem M151, ist die Karosserie vom Willys ja recht einfach aufgebaut. Nur eben auch, blankes Blech auf blankem Blech. Die wenigen Hohlräume, die der Willys hat, die "Hutprofile" am Unterboden, an den Kotflügeln und den hinteren Radkästen, sind dann auch noch mit Holz "verstärkt" worden, damit die Befestigungsschrauben sich nicht so doll in das Blech ziehen. Das natürlich auch ohne jede Konservierung.
Bei regelmäßiger Prüfung, Kontrolle und Pflege war das beim Militär ja kein Problem. Wozu gab es beim Ami einen Bodyshop und komplette Karosserien, die man über die Versorgungskanäle Ordern konnte. Auch viel Schweizer CJ-5 haben so recht lange und gut gepflegt überdauert.
Richtig problematisch wurde es, als unsere Fahrzeuge die Armee dann verlassen mussten und je nach dem an welche "befreundete" Armee sie weitergegeben wurden, mal mehr (z.B. Norwegen mit den ganzen US WW2 Fahrzeugen) oder weniger (z.B.Griechenland mit den US M-Serie Fahrzeugen) Glück hatten.
Was letzlich dann sehr gute Vorarbeit für einen raschen Verfall geleistet hat, war das lange stehen auf Sammelplätzen, wo jeder, der die Möglichkeit hatte, dann nochmal "Spaß" hatte und natürlich die Käufer, die ein billiges "Spaßmobil" gesucht und gefunden haben.
Das mit dem "Sammler" der solch ein Fahrzeug "Originalgetreu" und "Authentisch" aufbaut, sich intensiv mit der Historie und Entwicklung, dem ganzen drumherum und Zubehör beschäftigt, den gibt es ja (bis auf ganz wenige Ausnahmen) noch gar nicht all zu lange.
Auf der anderen Seite sind wir heute, dank Internet, alle Schlauer als alle anderen vor uns es jemals waren. Wenn ich daran Denke, was es für ein Aufwand war, mitte der 80er Jahre, Informationen und Teile für einen Willys M38 zu bekommen. Briefe schreiben, Telefonieren, Hinfahren (von Berlin aus immer eine längere Strecke), meist dann doch nicht das gesuchte. Die meisten Händler kannten nur M38A1, aber nicht M38.
Und heute, Knopfdruck genügt und die Bestellung ist raus. Man bekommt mehr Informationen als man eigentlich wollte und darf vieles davon nicht Glauben, weil jeder über alles Schreiben kann, egal ob es stimmt oder nicht.
Egal.
Tatsache ist leider, das uns unsere Fahrzeuge mittlerweile lieb und teuer geworden sind. Teile und brauchbare "Trägerfahrzeuge" werden auch immer seltener und teurer. Fahrzeuge, die vor 30 Jahren eigentlich "unrettbar" waren, sind nach heutiger sicht in einem besserem Zustand, als das was man heute so als "Schätzchen" Angeboten bekommt.
Viele hier haben auch schon den einen oder anderen Kampf gegen den Rost geschlagen. Jeder hat mal angefangen, egal ob Karosseriebaumeister, oder Hobbyist. Dem einen liegt sowas, dem anderen nicht. Das ist halt so. Ich bin ja auch nur ein "normaler" LKW Mechaniker und habe mir alles weitere an angenommen. Das einzige, was ich heute nicht selbermachen kann ist, meine Reifen selber Herzustellen. Ansonsten kann ich nicht nur Schrauben, Nähen, mit Blech reden und Lackieren. Natürlich bin ich als "selbermacher" auch bei der Motorinstandsetzung beim Schleifen, Bohren und Honen auf deren Maschinen angewiesen.
Wenn jemand Interesse an etwas hat, dann informiert er sich und macht das dann auch. Man darf nur keine Angst davor haben. Respekt dagegen sollte man immer haben.
Hier sollte es nur darum gehen, wie man diese "Schweißpunkte" am besten auseinander bekommt und so wenig "gesunde Substanz" beschädigt, wie möglich.
Es ist schön, wenn andere ihre Erfahrungen hier Teilen und weitere Tipp's geben können.
Um ein Karosserieteil wieder zu befestigen, gibt es ja genau so viele Wege, wie beim Zerlegen.
Um ein Blech auf einem "Hohlraum" zu "Fixieren", damit man es sicher und ohne verrutschen Anschweißen kann, gibt es
"Klemmstifte".
Der nächste Beitrag hier handelt dann vom "Zusammenbau", doch wie ganz oben bereits geschrieben,
das ist eine andere (längere) Geschichte. (Stöhn und Ächtz)
Grüße Frank
alles mit echten "Tastenschlagzahlen" in den Bildschirm geschlagen