Ja, man kann das Baujahr mit der Fahrgestellnummer in etwa festlegen.
Das Du keinen frühen M38A1 hast, hatte ich Dir schon auf dem Multiboard geschrieben, daran hat sich auch nichts geändert. Den Bildern nach ist das ein ganz normaler "späterer" M38A1, wie er ab 1953 gebaut wurde. Deine Fahrgestellnummer 12544 hört sich erstmal nach einem "frühen" Baujahr an, passt jedoch nicht zu deinem Fahrzeug. Jedenfalls nicht zu einem Amerikanischen M38A1. Vielmehr passt diese Nummer in Verbindung mit einem späteren M38A1 zu einem Fahrzeug, welches für den Export Produziert wurde. Ohne Detailbilder gibt es da nur zwei Möglichkeiten.
Das ist einer von den 1000 Fahrzeugen, die 1960 bis 61 im Rahmen des "Mutal Defense Assistant Program" für die Dänische Armee gefertigt wurden. Oder das war mal ein NEKAF, der von Nederlandse Kaiser-Frazer in Holland zwischen 1955 und 58 gebaut wurde. In deinem Fall 1956. Nur ohne Detailbilder, geht es nicht genauer.
Papier ist geduldig und es gibt viele Jeeps, wo vieles nicht stimmt. So in deinem Fall das Baujahr 1953.
Als z.B. die Nekaf´s massenhaft "verwertet" wurden, blieben viele Zollbescheinigungen über. Die passten dann später bestens auf die Griechen M38A1er.
Hast Du nur die eine Nummer gefunden, oder steht wo noch was von "57144"?
auch das Sandstrahlen wird, wenn eine Nummer zum Vorschein kommt, nichts Originales zu Vorschein kommen lassen. M38 und M38A1 hatten original (US Fertigung) keine "Fahrgestellnummern" im Rahmen. Da gibt es nur die dreistelligen Chargen Nummern.
Die in die Rahmen eingeschlagenen Nummern wurden bei den "Nutzern" eingeschlagen und natürlich nach der zu der damaligen Zeit gültigen STVZO. Da ja ein in Deutschland zuzulassendes Fahrzeug eine "Fahrgestellnummer" aufweisen musste.
Die Nummern auf dem Serialnumber plate und der Body Patent Plate wurden dafür nicht anerkannt. Problematisch war auch, das diese ja geschraubt waren und leicht auszutauschen sind, weshalb Typenschilder ja auch angenietet sein müssen. Bei vielen Dänischen M38A1ern, die in den 80er-90er Jahren von dem einem "Importör" in Deutschland zulassungsfertig gemacht wurden, wurde in die Rahmen zusätzlich noch:
"Willys Jeep M38A1" 57144 XXXXX
Aus heutiger Sicht natürlich totaler Blödsinn.
Dem Karosseriezustand nach würde ich auf Dänemark tippen, da die Fahrzeuge von da oben meist "seht gut gebrauchte" Karosserien haben, aber da an dem Fahrzeug schon viel gebastelt wurde, erleichtert das die Identifizierung nicht wirklich. Das Armaturenbrett und einige Bohrungen sehen jedoch nach NEKAF aus. So die Löcher neben dem Armaturenbrett und die Löcher, wo mal der Batterietrennschalter eingebaut war.
Eine gute Möglichkeit wäre, mal die "Deep Water Fording" Plate unterhalb vom Instrumentenbrett abzuschrauben um vorsichtig die Farbe zu entfernen. Dann schaust Du mal, welche Sprache die Schrift darauf hat, falls noch was zu erkennen sein sollte.
Falls noch Fragen, dann nur zu.
Auf keinen Fall den Fehler machen und auf Biegen und Brechen was besonderes daraus machen wollen, was es nie war. Einen besonders frühen, womöglich einen der ersten die gebaut wurden. Von diesen "Superseltenensagenumwobenenimmerwiederauftauchendenmärchenautos" gibt es mehr als genug. Und leider gibt es mit Internet auch Seiten, wo die originale Fahrgestellnummer am Rahmen zu finden sei. Dazu sag ich besser nichts. Wer das glauben möchte darf das gerne tun.
Grüße Frank
Hast Du noch ein Bild vom Tacho und den Kotflügeln von vorne und unten/ innen, der Karosserie an den Einstiegen von innen an der vorderen Verdeckstangenaufnahme? Ist am hinteren inneren Radkasten der Beifahrerseite noch die Body patent plate? Die ist meist unter vielen schichten Farbe versteckt.
Die Fording Plate ist da (oder war da), wohin der rote Pfeil zeigt.
Schau mal, ob da, wohin der grüne Pfeil zeigt, auch mal ein Schild montiert war und ob da, wo der blaue Pfeil hinzeigt, zu erkennen ist, ob da mal was mit vier Schrauben montiert war.
Die US Fording Plate ist aus Messing, die Holländische aus Alu (glaube ich)
Gut erkannt. Der dient aber nur der 12 Volt Versorgung der Elektrolandkarte oder der Heiztasche für die MRE'S, wenn die Fahrt mal länger wird. Die Kederschienen für die Türen waren Teil des Anbausatzes und wurden immer bei der Truppe angebaut und nicht ab Werk. Egal bei wem die Autos gelaufen sind.
Der Spiegel auf der Beifahrerseite sieht, wie vieles andere nach, wie der Ami sagen würde, Bubba made aus. Könnte aber mal an einem Schweizer CJ5 gehangen haben. Den Aufkleber hätte ich schon als erstes entfernt. Aber da macht ja jeder seine eigenen Erfahrungen. Die Nähe zu DK nur am Aufkleber zu sehen, ist wirklich sehr Spekulativ. Nur hat der Laden ja nicht nur in Flensburg und Umgebung ausgeliefert als der noch da ansässig war.
Moin, das mit den Bodenblech vorne Fußraum war auch meine nächste Frage weil es nicht zu erkennen ist, auch Außen durch Verschraubungen nicht. Ist ja ein Rep-Blech drauf... da im "Schwellerbereich". Die späteren Nekafs hatten da GFK von der Tankmulde bis zur Fußposition und von links bis rechts an die Außenbleche.
...bei dem angepoppten Zinkblech am Dashboard bin ich wieder beim Aufkleberfritzen aus SH
Zitat: "Oder das war mal ein NEKAF, der von Nederlandse Kaiser-Frazer in Holland zwischen 1955 und 58 gebaut wurde. In deinem Fall 1956."
Und wie der andere Frank geschrieben hat, hatten die späteren NEKAF nicht nur Kunststoffböden, sondern auch Kunststoff Kotflügel. Ob dies nur bei den 2000, ab 1958 bis 1962 von Kemper & Van Twist gebauten NEKAF´s der Fall war, oder schon vorher, weiß ich nicht genau.
Reparaturhandbücher gibt es auf Deutsch für den CJ5 Universal öfters in der Bucht. Ansonsten sind die original TM´s sehr Informativ und sehr ausführlich, auch wenn in Englisch. Die sollte man so oder so haben. Das Teilehandbuch und das Wartungshandbuch sind ein absolutes must have. Die anderen TM´s für Motor, Getriebe und Achsen, möchte ich ebenfalls nicht mehr missen müssen, auch wenn ich das meiste schon im Schädel habe. Die extra TM´s für Anlasser, Lichtmaschine, Vergaser, Armaturen, sowie die TB´s und MWO´s sind auch sehr hilfreich, bei dem einen oder anderen Problem, was man eventuell mal haben könne.
Sitzgestelle müsste ich mal schauen, ob welche über sind, da noch mehrere Projekte werden wollen, die ich nicht zerreißen werde. Vergaser genauso. Da für Überholte meist immer ein alter im Tausch verlangt wird, möchte ich davon keinen Abgeben und da bei denen die Gehäuse alle einwandfrei sind, überhole ich mir die selber.
Wegen Teilen, schau mal auf die Seite: WWW.M38A1.NL Habe mit denen noch keinen Kontakt gehabt und gerade gesehen, das die Preise in der letzten Zeit sehr angezogen haben.
Felgen, Res. Rad Halter und Kanisterhalter bräuchtest Du auch noch, auch wenn es keine "Pingel-Schraubenzähler" Restauration werden soll.
Dein M38A1 ist der Nekaf mit ehemaliges militärkennzeichen KR-60-48 aus Holland !! Buchstabe R hinter Fahrstellnummer MD12544 bedeutet: "Rotterdam", so est würde assembliert von NEKAF in Rotterdam. Der MD12544 hat Baujahr 1960. Ich habe diese Information in einem Katalog der Dienst der Domeinen (Finanzministerium) gefunden, so das ist 100% sicher.
Sehr wahrscheinlich stammt das Fahrgestell/Chassis aus 1956 und die Karosserie aus 1960. Oft würde aus mehrere Fahrzeugen ein neues Fahrzeug gebaut. Das Militärkennzeichen ist in Holland kein Kennzeichen wie bei privater PKW's und LKW's aber nur ein Registrationsnummer. Das Kennzeichen KR-60-48 stammt auch aus 1960
Kannst du mir vielleicht ein Foto vom Typenschild senden? Ist das Fahrgestellnummer MD12544 auf dem Typenschild genau wie das Fahrgestellnummer links vorne am chassis?