Ich bin einige Zeit schon mit der Suche nach einem Willys MB beschäftigt. Nun sieht es so aus als könnte ich einen Bezahlbaren bekommen. Hier nun meine Fragen: 1. Macht es Sinn den doch recht rostigen Burschen zu Kaufen? - siehe Bild 1,2 2. Im Motorraum fehlt doch einiges (Regler, andere Lichtmaschine u. Luftfilter) - siehe Bild 3 u. 4 3. und scheinbar fehlt die komplete Elektrik
Nicht falsch verstehen, ich habe keine Angst vor der Arbeit an so einem Projekt (und dem Zeitaufwand), jedoch ist es mein erster Willy und da frage ich lieber die "Wissenden".
Hallo Mario, die Frage ist nicht leicht zu beantworten, man muss für diesen Jeep schon einiges an Zeit und Geld investieren, sieht wirklich nach einer Komplettrestauration aus. Ist eine Frage des Geldes, also was er dich in diesem Zustand kostet, und eine Frage der Zeit. Also ich selber habe schon einige Zeit an meinem Jeep verbracht wie sicher viele hier aus dem Forum. Aber wie gesagt in Anbetracht der Zeit und des Geldes wäre es mir persönlich zu viel Arbeit. Aber das ist nur meine persönliche Meinung, hier sind einige, die haben schon wahre Wunder vollbracht. Ich selber würde das Projekt nur angehen wenn er wirklich preislich ein Schnapper wäre...alles eine Frage des Geldes. VG WBK
Das Kaufen ist die eine Sache. Wenn Du vom Preis her, wie WBK schon schrieb, nicht dran vorbeigehen kannst, dann JA. Dabei solltest Du immer im Hinterkopf behalten, das so ein Projekt immer mehr wird, als nach was es aussieht. So auf den Bildern ist schon zu sehen, das es eine Vollrestauration werden muss. Abgesehen von den Fehlteilen, kommen dann noch die Sachen dazu, die nicht original sind und vor allem noch die, die Du erst sehen wirst, wenn Du das eine oder andere Teil zerlegst und feststellst, huch, was ist denn das?
Das so ein Projekt immer länger dauert und teurer wird als angenommen, sollte Dir klar sein. Rost wird immer mehr als wonach es aussieht. Wenn die Seiten schon so aussehen, dann werden die Hutprofile nicht besser sein. Vom Spaltrost ganz zu schweigen. Kannst Du mit Blech umgehen und auch mit einem Schweißgerät, dann um so besser. Das meiste kann man selber machen, beim Blechner seines vertrauens Kanten lassen, oder auf Reprobleche zurückgreifen. Eine komplette Reprokarosserie würde ich nicht nehmen, sondern die originale Aufarbeiten. Beim MB/GPW hast Du heute den Vorteil, das Du Dir fast ein komplettes Auto aus Neuteilen zusammenbauen könntest. Aber wer will das? Soweit wie möglich originalsubstanz erhalten.
Dann schau Dir den Wagen lieber nochmal genau an. Die Gußnummern (castingnumber) vom Motorblock, vom Getriebe geben Aufschluss über den Hersteller. Am Motor fallen einige GPW Sachen auf. Wieviel Hotchkiss ist außer den Felgen noch am Auto? Der Rahmen sieht an den Stoßstangenhörnern aus, als sei der geschlossen? Wer pustet denn solchen Rost einfach grün über? Ne Verkaufslackierung für Rostlochfetischisten?
Die Fehlteile und der Kabelbaum sind nicht das Problem zu bekommen. Nur kosten die Teile Geld. Je mehr Teile, desto mehr Geld (und da fehlen viele Kleinteile, die viel Geld kosten). Am besten vorher eine Liste machen. Bremse und Armaturen sind wohl auch nicht da, wo sie hingehören und alles kann Bindedraht auch nicht richten. Dann braucht die Arbeit Zeit. Je mehr Arbeit, um so mehr Zeit. Auch kommt irgendwann der Zeitpunkt, wo Du kein Blech, kein Öl, oder keinen Dreck mehr sehen willst. Ist das nur kurze Zeit lang der Fall, dann ist alles in Ordnung. Denn einen langen Atem sollte man schon haben. Von Vorteil ist es auch, vieles selber machen zu können. Das spart auch Geld.
Der Vorteil ist, das Du wenn Du damit fertig bist, dein Fahrzeug bis zur letzten Schraube kennst. Das kann nicht jeder von sich behaupten.
Lektüre ist wichtig. Die Handbücher sind ein "must have"
Für alles weitere gibt es hier dieses Forum.
Und wenn Du soweit bist, dann bekommst Du von mir einen Satz von den richtigen Zündkerzensteckern
Bin seit 2 Wochen fertig mit meinem Ford GPW. War nun 1 1/2 Jahre in der Garage, das letzte halbe Jahr intensiv! Wie schon in den anderen Beiträgen erwähnt kommst Du um eine kompl Restauration nicht herum. Der Zustand des Motors wäre sicher von Interesse. Meiner war leider nicht mehr zu retten! Habe einen kompl revidierten Motor eingebaut, der war aber richtig teuer. Das Budget wurde auch erwähnt..... Mein Ford wurde doppelt so teuer wie budgetiert..... Sind aber sehr viele NOS GPW Teile verbaut. Wenn das Body original ist....unbedingt retten. Ich habe während 2 Wochen täglich 8 Stunden an meiner Kiste rumgeschweisst und geschliffen.
Meiner ist jetzt in der Lackierung.Die gute Nachricht: Chassis und Karosserie sind entgegen meinen Unken Naturell Befürchtungen noch ziemlich gut und kein Schweizer Produkt (Nein ich meine nicht MOWAG sondern das gelbe Zeug mit den Löchern) Wenn man ihn auf Original oder Motor Pool trimmen will gehen die Teile hübsch ins Geld. Hat man nen GPW und ist alleine schon scharf auf die urspr. Instrumente(so wie ich Id....: Stewart Warner, King Seely Tacho) wirds teuer. Restaurierungsbedürftige Tachos fangen in USA schon bei 200$ an (+ Restaurierung, Zoll Versand), schweineteuer sind orig. Wassertemperaturanzeigen, aber auch funktionierende Benzinuhren (an die 100$) und Amperemeter schon mal für 50-60. Neuer Repro GPW Kühler so 430 € (bei mir war was undefinierbares drin), Regler (war zum Glück bei mir dran, also beim Jeep mein ich) so 250€ +X. Repro Kabelbaum 250-350 €, der Luftfilter - wenn original auch dreistellig.Original Carter Vergaser, wenn halt ein Solex drin ist: Ab 150 € +42 € Repair Kit oder fertig und getestet für ca 500 €. Vom F gestempelten Benzinfilter Deckel will ich nicht anfangen. O Teile kriegt man nicht an jeder Ecke (auch nicht in den beliebten Jeep Apotheken Umschaus), so dass fröhliche E-Bay Nächte bes. in den USA gratis garantiert sind (rechtzeitig an Bier denken für den langen Abend . Neulich ging ein Paar Original Trico Motoren beim freundlichen Holländer so um die 700 € weg (ja, hat tatsächlich einer gesteigert). Alternative sind F gestempelte Repro Teile - wems nix ausmacht (mir halt schon...).
Also kommt bei den Teilen allein schon hübsch was zusammen, da alles in Gold aufgewogen wird was O ist.
Trotzdem: Nicht entmutigen lassen aber kritisch bleiben!
Gruß Marc
But I´d trade all of my tomorrows for a single yesterday (Janis Joplin)
erstmal vielen Dank für die recht aufschlußreichen Antworten. Ich bin mir im klaren das so ein Projekt sicherlich auch seine Zeit - und auch Geld kostet. Ersteres habe ich und das Zweite werden wir sehen.
Aber nun die Gretchenfrage - was dürfte so ein Willy kosten bzw Wert sein? Ich bin mir dabei im Klaren ein Objekt immer seinen Käufer findet
Beim Preis hat jeder so seine eigene Schmerzgrenze und ohne den Jeep direkt vor mir zu haben ist das schwer. Ich persönlich würde für den Jeep wie er so da steht (Motor nicht gehört, Getriebe, Achsen, Differentiale, Radlager blabla. in diesem Zustand nicht mehr als 3000 Taler hinlegen. Aber das ist nur meine persönliche Meinung, das sehen andere sicher ganz anders. Aber wenn ich beleuchte was du noch an Teilen brauchst, die Arbeit und Zeit kann man ja nicht rechnen, würde ich nicht mehr geben wollen. Ich würde dann lieber mehr investieren und einen anderen aufmöbeln. Ist ne Sache des Preis/Leistungsverhältnisses. Aber warten wir mal ab was die anderen sagen... VG WBK
Viele Grüße von "hinterm Berg" Habe endlich wieder einen nutzbaren LTE Anschluss. Freue mich, Dich hier im Forum begrüßen zu können und hoffe, das wir nun auch was für Dich finden!!!! Grüße aus dem Oberdorf in den Gundersleber Weg
sieht ja auf den ersten Blick halbwegs beisammen aus.
Es stellt sich wirklich nur die Frage was davon ist Willys...Ford, oder gar Hotchkiss...oder ist es gar ein Hotchkiss im Willys Kostüm Hier wären die Fahrgestell- bzw. die Motornummer hilfreich, ich denke dann können dir die "Spezis" mehr zu dem Fahrzeug verraten.
Der Body lässt ja noch die ein oder andere Überraschung erwarten, trotz der Rostlöcher wirkt der Rest Pillegerade...wer weiss wieviel Spachtel da noch auf dich wartet.
Die elektrischen Komponenten (Schalter/Kabelbaum/Lima etc.) gibt es zwar noch zu kaufen, gehen aber gut ins Geld, meist ist es der Kleinkram der einen dann bei solch einem Projekt einfach finanziell auffrisst.
Schau einfach mal bei den Händlern rein (jeepsudest.com/jemax-jeeparts.nl), pack mal alles was dir auf Anhieb einfällt in den Warenkorb...einfach um mal ein "Preisgefühl" zu bekommen.
Ich habe seinerzeit etwa 5000 Euro für meinen Jeep bezahlt, Rost überschaubar...Motor lief noch. Schnell kommen ein paar Teile an der Achse hinzu, Getriebe, Fehlteile, Verschleissteile. Mittlerweile hab ich etwa den doppelten Kaufpreis an Budget verpulvert und ein paar Teile fehlen immer noch.
Alles in allem musst du dir gut überlegen was du willst, entweder wirklich was zum schrauben. Mit all den Hürden, Zeitaufwand und Teiesuche...oder einfach nur einen halbwegs guten Jeep, egal ob Hotchkiss oder Ähnlich zum rumfahren was letztendlich billiger sein wird.