Da gehen die Meinungen stark auseinander. Das hat verschiedenen Gründe.
Nicht jeder hat eine Grube mit einem Grubenheber oder anderen geeigneten Hilfsmitteln um das Getriebe nach unten rauszunehmen. Genauso hat nicht jeder einen Motorheber, Kettenzug oder Deckenkran um den Motor nach oben rauszuheben.
Deshalb kann ich Dir hier nur meine Meinung, oder sagen wir besser "Empfehlung" mitteilen.
Nimm den Motor raus. Der M 38 hat, wenn noch original oben extra die Platte mit den zwei Hebeösen am Zylinderkopf angeschraubt. Die vordere Öse nimmst Du, wenn Du nur den Motor mit dem Kühler zusammen heraus nimmst. Die hintere Öse nimmst Du, wenn du den kompletten "Powerplant" herausnimmst, also Motor + Getriebe. Der Kühler kann immer dran bleiben, wenn original.
Jetzt gehts loh´hos: Batterien Abklemmen, Kühlergrill raus, Verbindungsstange von Karosserie zum Kühler am Kühler lösen, Die beiden Muttern vom Kühler unten am Rahmen abschrauben, Wenn die Halter vom Kühler zu den Motorlagern vorhanden sind, dann das Kühlwasser nicht ablassen und den Kühler nicht einzeln rausnehmen, Motorlager am Rahmen abschrauben, Masseband am Rahmen abschrauben, Lima Kabel, Stecker an Verteiler, Kühlwasser und Öldruckgeber lösen, Kabel am Anlasser lösen, Benzinleitung an Pumpe lösen, Choke und Handgaszug vom Vergaser lösen, Luftfilterrohr vom Filter lösen eventuelle Deep Water Fording Leitungen lösen, Unterdruckleitungen für die Scheibenwischer lösen, Bremspedal vom Pedalhebel lösen, Motorstehseil zur Getriebetraverse an der Glocke losschrauben, Jetzt die Frage ob du geschickt bist oder viel Schrauben willst ? Bist Du geschickt, dann nimmst Du nur das obere Abdeckblech raus und löst alle Schrauben der Kupplungsglocke, bis auf die beiden langen an den Seiten. Das ist Teilweise " tricky " aber es geht. Wenn Du ein einhalb Daumen an einer Hand hast, dann besser auch das große Getriebeabdeckblech raus. Sind halt nur viele Schrauben. Quatsch, war ein Spaß. Einfacher drannzukommen ist es natürlich, wenn auch das größe Blech raus ist. Den Anlasser kannst Du drin lassen, wenn der vorne mit dem Winkel am Motorblock befestigt ist. Nur die Schrauben womit er an der Glocke befestigt ist müssen ab, Auspuffrohr vom Krümmer abschrauben,
Den Motor an der vorderen Öse an den Kettenzug hängen und anheben, bis die Motorlager etwas entlastet sind, Nun die beiden langen Schrauben an der Glocke lösen und den Motor weiter anheben und das Auto nach hinten schieben, wenn der Kettenzug fest ander Decke befestigt ist. Hast Du eine Laufkatze, dann den Kettenzug nach vorne fahren,den Motor etwas hin und her bewegen und dabei gleichzeitig weiter anheben, damit der Kühler nicht gegen die vordere Quertraverse kommt. Aufpassen, das der Motor auch nirgends hängenbleibt, was am Lenkgetriebe schon mal vorkommt. Hängt es jetzt noch woanders, hab ich was vergessen zu schreiben und Du hast es zu genau genommen. Kann passieren. Dann stellst Du den Motor auf den Boden, indem Du Holzblöcke unter die Ölwanne stellst. Hinten flach und vorne höher(unter den Schrauben vom Schutzblech der Riemenscheibe) das der Motor gerade und sicher steht. Bevor du den Automaten abschraubst, kontrollierst Du die Einstellung der Hebel. Sie sollten alle die gleiche Höhe (irgendwas um 25 mm) haben. Sind sie Unterschiedlich hoch müssen sie eingestellt werden. Doch erstmal weiter.
Dann schraubst Du den Kupplungsautomaten ab. Die sechs Schrauben reih um lösen. Wie sieht der Automat aus? Ist die Reibfläche eingelaufen, eingerissen ? Wie sehen die Hebel aus. War das Kupplungsspiel mal länger falsch eingestellt, können die Hebel angeschliffen sein. Ist die Mitnehmerscheibe in deiner Hand, schaust Du dir alles genau an. Hat das Ausrücklager Geräusche gemacht, nimm ein neues. Ist die Ausrückgabel noch verwendbar oder ist die verschlissen ? Die Kugel und die Feder noch in Ordnung ? Sind in der Kupplungsglocke Ölspuren? Wenn ja, Motor oder Getriebeöl? Wenn Getriebeöl, dann ist jetzt die Gelegenheit den "Filzring" zu erneuern.
Da der Motor nun auch so schön zu betrachten ist, wie sieht die Schwungscheibe aus? Riefen, Risse, Verfärbungen ? Hat der Zahnkranz noch alle Zähne und kann der Anlasser noch kraftvoll Zubeißen? Am häufigsten Vernachlässigt ist das unscheinbare Teil, was sich in der Schwungscheibe verbirgt: Wie stehts um das Pilotlager ? Die Bronzebuchse ist ein Verschleißteil und tut das auch. Hat die Getriebeeingangswelle hier Spiel, wird die neue Kupplungsscheibe nicht lange halten und auch der "Filzring" im Getriebe bleibt nicht lange dicht.
Und noch eins: Da Du jetzt an den Motor wunderbar an alle Stellen gut rannkommst, dann schau doch gleich mal nach dem Ventilspiel. Jetzt ist die bequemste Gelegenheit, die so schnell nicht wiederkommt.
Soweit erstmal.
Wie gesagt, so würde ich das machen. Ach nein, da ich mehrere M38 und M38A1er habe und meinen ersten M38 jetzt seit 30 Jahren habe, ist da schon einiges an "Knoff hoff" hängen geblieben, wie ich es gemacht habe.
Wie zu erkennen schon einige Jahre her
Kann sich auch nach X Jahren noch sehen lassen oder?
Auch artgerechte Haltung muss mal sein
Siehe Avatarbild
Nur wie gesagt, macht jeder seine ganz eigenen Erfahrungen. Und die können auch bedeuten, das es andere einfacher finden, das Getriebe rauszuziehen.
Falls noch Fragen, dann nur zu. Aber vorher gibt es bitte eine kurze Vorstellung und ein paar Bilder. Das würde mich und einige andere bestimmt auch freuen.
Grüße Frank
P.S. der Heinzi hat teilweise Recht. Im Ami Forum wär das Thema besser aufgehoben, wenn es nur um das wie geht. Mit dem womit würde es schon hier her passen.
Eventuell kann der liebe Karle das ja dahin schieben, wo´s passt. Dann bringe ich beim nächsten mal auch Kekse mit. In echt !!!
wie auf den Bildern zu sehen ist, hast Du ja die besten Möglichkeiten. Von wegen Mechaniker sein und deshalb keine Beiträge verfassen zu können, kann ich als ebenfalls Mechaniker nicht so stehen lassen. Es soll ja Leute geben, die mit so ner Tastatur am Klapperkasten mehr reparieren können als andere mit einem Ringmaul Schlüssel.
Was ich auf den Bildern von Dir so sehe, sieht interessant aus. Einige Sachen, die "anders" sind und so nicht original zum M38 passen. Wenn Du möchtest, dann können wir uns ja mal (auch über PM) darüber austauschen, falls Du wieder einen " ganz richtigen " M38 aus deinem M38 machen möchtet. Und natürlich bekommst Du ihn wieder zum laufen, warum denn auch nicht? Die Kupplungsmitnehmerscheibe würde ich aber nicht wieder einbauen, die sieht schon wie der Holländer sagen würde, "sehr gut gebraucht" aus.
Wie gesagt, wenn Du fragen hast, dann sag bescheit.
Ist bis jetzt gar niemandem aufgefallen das ein wesentlicher Arbeitsschritt in der Beschreibung fehlt ?
zwischen: "Den Motor an der vorderen Öse an den Kettenzug hängen und anheben, bis die Motorlager etwas entlastet sind," und "Nun die beiden langen Schrauben an der Glocke lösen und den Motor weiter anheben und das Auto nach hinten schieben, wenn der Kettenzug fest ander Decke befestigt ist."
fehlt das Abschrauben der Getriebetraverse. Die zwei Muttern vom Schaltgetriebelagerblock und den Bolzen vom Verteilergetriebelager abschrauben, die je zwei Schrauben pro Seite der Traverse abschrauben und die Traverse bei Seite legen. Beim rausnehmen das Getriebe hinten etwas abstützen und dann ablassen. Ist mir auch erst jetzt aufgefallen. So ist das manchmal eben, wenn man einen Brausekopf auf dem Hals trägt.