Ich bin neu hier im Forum und habe wenig Ahnung von diesen Jeep´s deshalb wollte mich über einen Jeep erkundigen den ich vor kurzen geerbt habe. Es handelt sich anscheinend um einen Ford, gem. Typenschild auf dem Handschuhfach ist das Baujahr 27.10.1942 mit der Seriennummer 75060 angegeben. Die gleiche Nummer ist auch im Rahmen auf der Fahrerseite mit US-Stern und GPW eingeschlagen, zwischen der Motor- und Stossdämpferaufnahme. Der Motor hat die Nummer 638632 W3A. Die Nummer steht auf dem Block und auf dem Feld hinter dem Ölfilterhalter. Kann mir bitte jemand mit dem Fahrzeug weiterhelfen? Ich würde den Jeep nur restaurieren wenn es sich auch wirklich Lohnt.
Ohne Bilder kann man kaum was dazu sagen. Seriennummer und Baujahr würden schon passen. Die 638632 ist eine Castingnummer, also eine Gußnummer, aber für Willys MB Motoren. Ford Motoren hatten GPW-6015 als Castingnummer. Dann gab es noch Wilson Motore, aber darauf gehe ich hier jetzt nicht ein.
Steht die Nummer 638632 auf dem Feld hinter dem Ölfilterhalter, dann hat die da jemand nachträglich eingeprügelt, oder das ist ein ganz großer Zufall, nur sollte bei einem MB Motor dann MB-638632 eingeprägt sein.
Im Laufe der Nutzung bei den Armeen wurde viel getauscht und in privater Nutzung noch viel mehr. Auf original, oder nicht gehe ich hier auch nicht im Detail ein.
Nur soviel dazu: Jeder Jeep hat es verdient wieder aufgebaut zu werden. Die wenigsten können nicht "restauriert" werden, höchstens in den "wie original Zustand" zurückversetzt werden. Meist läuft es auf einen kompletten Neuaufbau heraus, wenn man es "von Grund auf" macht. Die Frage ob es sich Lohnt, hängt davon ab, ob das ein Projekt zum "mit Gewinn weiterverkaufen" sein soll, oder für einen selber. Dann beantwortet sich die Frage auch von selbst.
Mehr schreibe ich nicht, wenn ich keinen Namen/ Nick, whatever habe und nicht weiß wer da Fragen stellt.
Hallo Danke für die Infos! Mit der Frage ob es sich lohnt, meinte ich, ob ich das Fahrzeug in einen ab Fliesband Zustand versetze mit jeder Menge NOS-Teile, weil alles zusammen gewürfelt wurde im Lauf der Jahre oder den Werkslack rausarbeite der noch größten Teils vorhanden ist, falls es Matching Numbers sind. Das die Motorblocknummer nachträglich eingeschlagen wurden kann ich mir nicht vorstellen, da es so aussieht als wenn noch nie eine andere vorher drin war. Das Fahrzeug ist seit ca. 1947 in unserem Besitz. Es wurde damals von den Amerikanern die in Garmisch stationiert waren an uns verkauft. Ich häng noch ein paar Fotos der Nummern dran.
Hallo Toschi Das restaurieren ist ja auch keine Frage, nur im welchen Umfang. Ich möchte mir nur halbwegs sicher sein, dass der Jeep nicht schon von den Amis aus Ersatzteilen zusammengewürfelt wurde. Gruß Anton
genau diese Frage wird Dir kaum jemand 100% beantworten können. Der Jeep ist Baujahr 1942 und hat 1947 bei euch ein neues Zuhause gefunden. Ohne Reparaturen und Instandsetzungen wird er wohl kaum die Einsatzzeit in der Army überstanden haben. Bei einem Jeep sind "matching numbers" meiner Meinung nach totaler Unsinn, da selbst in der Fabrik am Band die Teile an die Fertigungsstra0e kamen, wie sie kamen. Da konnte ein Ford schon ab Werk einen Willys Motor verbaut bekommen haben, bei den Karosserien ist es daß gleiche. Aber wer daran Glauben möchte, bitte.
Bei der Army selber spielte es überhaupt keine Rolle was für ein Teil eingebaut wurde, hauptsache es ging schnell und hat gepasst. In der Maintanance wurde auch kein Motor, Getriebe, oder Achse auseinandergenommen, befundet, repariert und dann wieder in genau dieses Fahrzeug wieder eingebaut, da kam ein schon instandgesetztes Austauschteil und fertig war die Reparatur.
So ist es also eher unwahrscheinlich, das Dein Jeep noch der "originale" ist, wie er vom Band gerollt ist.
Original ist, wenn Du Dir mal so einige ältere Beiträge ansiehst, eh ein oft und verkehrt verwendeter Begriff, genau so wie "restauriert".
Wenn ich mir die Bilder ansehe, kann die Deine Frage gut verstehen, nicht ob es sich lohnt, oder nicht, sondern mehr, ob man am Erscheinungsbild etwas verändern sollte oder nicht. Denn auch wenn schon heftige Gebrauchsspuren und "Modifikationen" wie am Rahmen vor der Stoßstange zu erkennen sind, ist der Wagen so alt geworden, was ja auch zur Fahrzeuggeschichte gehört.
Das man die Technik machen sollte, steht glaube ich außer Frage.
Die Frage, ob es aber ein komplett Neuaufbau werden soll musst Du selber entscheiden. Es gibt für beide Varianten ein für und wieder.
Hallo Frank, Danke für deine Antwort. Die Entscheidung ist gefallen und der Jeep wird komplett zerlegt. Auf den Fotos kannst du den derzeitigen Stand sehen, die Garage bietet halt nich viel Platz und ist eigentlich die größere Herausvorderung. Die Karosse ist schon runter. Der Rahmen sieht nicht schlecht aus bis auf die Rahmenenden und die hintere Traverse, die müssen gemacht werden. Dazu gleich ein paar Fragen. Bei den mir bekannten Händlern(N&P;Jemax,usam shop) bekomme ich keine GPW Traverse, nur die von Willys. Ich möchte aber die Teile, die ersetzt werden müssen, wenn schon mit Ford Prägung einbauen. Neiske und Pinn können nur MB liefern. Hast du vieleicht eine Adresse wo ich sonst noch nachfragen könnte? Die Traverse ist ja vernietet mit den Rahmenenden, die Abreissnieten hab ich in den Staaten bestellt, somit also kein Problem die Traverse zu befestigen. Wie habt ihr das bei heiß vernieteten Teilen gelöst?
mit der Traverse würde ich das jetzt nicht so ganz genau nehmen, von wegen MB, oder GPW. Die Teile, die Du bei den Händlern bekommst sind eh alles Reproduktionen und unterscheiden sich eigentlich nur durch die Bohrung auf der Fahrerseite neben dem Bumper. Dazu gleich noch eine PM = private Mail.
Die Wanne runterzunehmen war eine gute Entscheidung, anders macht das wenig, bis überhaupt keinen Sinn. Schraub auf alle Fälle auch die Achsanschlaggummis vom Rahmen ab, da wütet meist auch der Rost drunter. Viel mehr, worauf man achten sollte brauche ich wohl nicht schreiben, von wegen Federbolzen / Böcke und Pedalwelle und dem dazugehörigen Lagerbock. Das ist bestimmt bekannt. Die Traverse ist nicht nur genietet, die ist auch verschweißt. Das mit den Abrissniete war mir immer zu blöd, von wegen bestellen in Amiland, oder wo auch immer. Da habe ich ganz einfach Schrauben vom Kopf her angepasst und festgeschraubt. Was soll passieren, die Traverse ist ja auch noch oben und unten am Rahmen verschweißt.
erst einmal herzlichen Glückwunsch zu deinem Ford. Sieht auf den Bildern nach einer sehr guten Basis aus und wenn er schon seit so langer Zeit in eurem Besitz ist, ist das natürlich noch viel besser!
Zum Thema wie man einen Jeep restaurieren soll gibt es sehr viele Meinungen. Ich kann dir nur raten, den Ford komplett auseinander zu bauen. Schau dir alle Teile an und du wirst bestimmt vielen F-Prägungen finden. Wenn die Karosse nicht verbastelt oder riesen Löcher hat und noch viel original Lack vorhanden ist, würde ich mir die Arbeit machen und den Lack versuchen zu retten. NOS Teile sind empfehlenswert, jedoch auch kostspielig.
Mein 45er MB ist eine Mischung aus beiden Fahrzeugen und mein 42er MB richte ich nach den DOD-Maßstäben her.
Schlussendlich musst du mit dem Ergebnis zufrieden sein und Spaß am Fahrzeug haben.
Hallo Marinus, F-Stempel sind auf fast jedem Teil eingeprägt, Orginalfarbe ist noch vorhanden aber leider wurde die Wanne mit so vielen Schichten Farbe gestrichen, dass ein herausarbeiten der Orginalfarbe in keiner Relation steht. Jetzt ist der Jeep auch schon nahezu in alle seine Einzelteile zerlegt. Alles wird gestahlt, geschweißt, grundiert und neu lackiert. Auf einem der Fotos siehst du was ich mit jedermenge Farbe meine und was zu schweißen ist.
Mein 1979 aus vielen Einzelteilen zusammengefügter Willys steht heute lackmäßig noch da wie vor 44 Jahren. Allerdings wurden alle Karosserieteile und Rahmen sandgestrahl und mit 6 Lackschichten neu aufgebaut. Rahmen, Kühlergrill, Felgen wurden vorher feuerverzinkt. Hat mich bis heute überzeugt.
da ist ja in der Zwischenzeit wirklich viel passiert. Sieht gut aus, wenn man sich zum Vergleich die Bilder von "vorher" ansieht. Immer wieder auch lustig zu sehen, wie die Bilder sich gleichen, wie vom Motor am Montageständer. Hast Du den auch zerlegt und kontrolliert gehabt? Da gibt es einige Stellen, wo man mal nachgesehen und gemessen haben sollte, wenn man länger Spaß damit haben möchte. Eine interessante Farbe, die der Rahmen (und fast alles andere) bekommen hat. Das die Schrauben an der Glocke zu kurz sind, wird bestimmt noch geändert, oder?
der jetzigen Zustand ist schuld, dass ich mich solange nicht im Forum gemeldet habe. Den Motor, Getriebe und Verteilergetriebe habe ich zerlegt, sauber gemacht und neu abgedichtet, is ja vorher gut gelaufen und gefahren. Die Schrauben an der Glocke sind schon erneuert worden. Der Flansch am Verteilergetriebe zur Vorderachse muß nochmal raus, da tropft minimal Öl, hab vieleicht beim einbauen den Simmerring beschädigt. Soviel wie ich über die Farbe in Erfahrung gebracht habe, wurden die Jeep`s in Oliv Darp Seidenmatt ausgeliefert, kommt aber auch der Farbe die unter dem Dreck war am nächsten. Eigentlich müsste ich den Motor beim GPW grau lackieren aber wie du weist ist der von Willys, also wurde der oliv gemacht. Ich stell die Tage auch noch ein paar neue Bilder in die Galerie. Ein zwei Fragen habe ich trotzdem an dich: Wurden die Schmierstellen farbig markiert so wie bei den BW Fahrzeugen und wo wurde die Halterung für den Verbandskasten montiert?
"Das" grün, also ein einziges, gab es damals überhaupt nicht. Die Frage nach dem grün stellt sich also nicht wirklich. Welche zu welcher Zeit unter welcher Bezeichnung die verwendeten Farbtöne waren findet man im Netz.
Soweit mir bekannt wurden die Fahrzeuge damals aber matt und nicht Seidenmatt lackiert. In mancher Literatur findet sich der Begriff "Eierschalen Asbest Finnisch". Aber Seidenmatt ist Pflegeleichter und sieht länger auch "sauberer" aus. Doch wie sollte es anders sein, das Thema Farbe ist ein sehr interessantes Thema, wo jeder gerne seine eigene Meinung zu haben kann, soll und darf. Nur soviel dazu, auch wenn ein Lack viele Jahrzehnte unter anderen Farbschichten verborgen war, muss er nicht unbedingt so aussehen, wie er damals mal aufgetragen wurde, nur das er nicht ausgeblichen sein wird.
Zu der Frage nach den roten Markierungen der Schmierstellen findet sich im Manual TM9-803:
b. Points of Application. (1) Red circles surrounding lubrication fittings, grease cups, oilers and oil holes make them readily identifiable on the vehicle. Wipe clean such lubricators and the surrounding surface before lubri- cant is applied
Spätestens nach der ersten feldmäßigen Instandsetzung und entsprechend Farbe drüber schlichen sich die roten Schmierstellen dann wohl an exponierten Stellen aus. Da kommt es dann wohl darauf an, was für einen "Einsatzzustand" Dein Jeep darstellen soll wenn er fertig ist. Aber egal wie, erlaubt ist was gefällt und natürlich gab es bestimmt Einheiten, wo darauf werrt gelegt wurde und die Schmierstellen rot abgesetzt wurden, besonders in der "Post War" Zeit bei den Maintanance Einheiten.
Der Halter für das "first aid kit" wurde standartmäßig mit vier Schrauben hinter das Armaturenbrett geschraubt. Unterhalb vom Handbremshebel sollten zwei der Bohrungen vorhanden sein. Bilder zeigen mehr als Worte:
Mit dem Ölverlust am vorderen Flansch vom Verteilergetriebe kann abgesehen von einem schlecht sitzenden, oder schadhaften Dichtring auch ein eingelaufener Flansch sein, wo man super mit einem "Speedy Sleeve" arbeiten kann, oder aber die Welle hat Spiel, weil die Gleitlagerbuchse verschlissen ist.