Habe mir heute einen munga8 (ehemals Bundeswehr)angesehen, dieser hatte die Heckklappe Seitlich zu öffnen. Bisher war dieses mir so nie aufgefallen das es unterschiedliche Heckklappen gibt. Wer kann mir sagen wann welche Heckklappen verbaut wurden? Zudem ist mir aufgefallen das dir Sitzbank hinten nicht durchgängig ist sonder einzeln? Sieht aber alles sehr original aus ��
Die Bundeswehr hat ausschließlich die Variante mit der "Klapptür/Heckklappe", der Standardversion geordert. Dagegen hat der Kat.schutz die Variante mit der Drehtür und dem linken feststehenden Teil bestellt. Dies im Hinblick auf den links angebrachten Kurbelmast.
Es ist kein riesiger Aufwand, die Türvariante zu tauschen. Somit kann auch an einem ex BW Munga 8 die Drehtür montiert sein.
Hinsichtlich des "Heckbereichs" gilt folgendes.. Standardmäßig (Grundpreisausführung) wurde der Munga 8 ohne hinteres Verdeck und ohne hintere Sitzeinrichtung verkauft.
Je nach bestellter Variante hatte der lange Pritschenwagen hinten eine weiteres Verdeck und auf weiteren Wunsch Sitzbänke. Diese konnten kurz oder lang sein (je Seite 2 oder 3) Personen bzw. im militärischen Bereich gab es auch die Variante Einzelsitze pro Seite. Im Ersatzteilkatalog TDv 50 der Bundeswehr sind die unterschiedlichen Ausstattungen bzw. Rüstsätze abgebildet (siehe DVD der MUNGA IG)
Ansonsten rate ich zum Abgleich der Fahrgestellnummer und noch deutlich besser, zum Abgleich der Daten auf dem Motorseitensteg links. Leider tauchen immer mehr Fälschungen auf. Manchmal hilft bereits ein Blick auf das Firmenschild im Motorraum, um Veränderungen zu erkennen. Heckklappe.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)DRK4.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) 20211201_125151.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)20211201_125206.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
kurze Sitzbänke sprechen in der Regel für ein Katastrophenschutzfahrzeug, da die Funkanlage an der Zwischenwand montiert war. Gelegentlich kann auch die Farbe der Sitzbänke Aufschluss über die frühere Verwendung geben.
Soweit es um die erstmalige Beschaffung eines MUNGA geht, empfehle ich dringend unter Veröffentlichung von Fotos hier oder per PN detaillierte Infos und eine Kaufberatung einzuholen.Letztlich kann auch die Fahrgestellnummer Aufschluss geben.
Nach bisherigen Erfahrungen ist mindestens jeder dritte Käufer mehr als unzufrieden, um es freundlich auszudrücken.
Ergänzend sei noch zu erwähnen, dass es im Zivilen Bereich, die Heckklappe in groß auch seitlich Angeschlagen gibt. Ob das ab wer so war, oder für die Festaufbau Umbauten ergänzt wurde, entzieht sich aber meiner Kenntnis.
mfg Patrick
__________________________________ Feil Dir keinen ab, lerne Drehen und Fräsen! Über 7 Millionen Österreicher können nicht richtig Drehen und Fräsen.
informativ... sowohl bei Welsch als auch bei Holy wurde die Heckklappe auf Türvariante für den Festaufbau umgebaut.
Die Scharniere wurden unten entfernt und links angebracht. Werksmäßig wurde auch hier im Regelfall die Klappe montiert.
Mir ist beim Erfassen der FIN Daten jedenfalls nicht in Erinnerung, dass die Variante "Tür" als Sonderwunsch geordert wurde, schließe es aber auch nicht aus
Ich meine das die Wagen entsprechend nach Welsch und Holy angeliefert wurden und nach Umbau dann wieder nach Ingolstadt verfrachtet, ich müsste mal meine Unterlagen durchsehen da hatte ich irgendwo den Schriftverkehr
Zitat von Sprengelmeyer im Beitrag #9Ich meine das die Wagen entsprechend nach Welsch und Holy angeliefert wurden und nach Umbau dann wieder nach Ingolstadt verfrachtet, ich müsste mal meine Unterlagen durchsehen da hatte ich irgendwo den Schriftverkehr
Für Holy in der Regel Rücklieferung an den Hersteller. Es wurden ja nur wenige Fahrezuge für die AU umgebaut.
Welsch unterschiedlich, teilweise von Welsch direkt in den Exportversand und es gab auch die Variante des nachträglichen Umbaus, also nach Verkauf, sowohl über die DKW Händler als auch in Einzelfällen direkt durch den Eigentümer über Welsch.
So ich habe mal meine archivierten Werksunterlagen gesichtet. Also die Ausführung des zivilen Munga 8 mit seitlich zu öffnender Heckklappe, gab es serienmäßig nur für die Schweiz dann zusätzlich mit innenliegendem Ersatzrad (Schreiben der Behördenabteilung der Auto Union an die Freigabenzentrale vom 14.9.62) Alle einzelnen Bestellungen mit innenliegendem Ersatzrad oder seitlich zu öffnender Hecktür sollten, falls vorkommend, als Sonderwunsch behandelt werden. Von der Firma Holy wurden laut Bestellung der Auto Union vom 19.8.64 nur 10 Munga 8 mit Festaufbau geordert wobei die Bestellung über die Zweigstelle der Firma Holy in Freilassing in Oberbayern liefen. Der 6er mit Festaufbau der Firma Holy wurde nur, als Einzelstück auf Kundenwunsch von der Firma Holy in Eigenregie gefertigt. Ab September 1965 fertigte dann die Firma Welsch in Mayen die Festaufbauten nach den Vorgaben der Auto Union, ausschließlich für den Munga 8. Grund waren qualitative Mängel und nicht Einhalten von Lieferfristen durch die Firma Holy. Die Firma Welsch musste sich laut Schreiben der Behördenabteilung vom 31.8.65 verpflichten Anfragen von Kunden bezüglich der Festaufbauten an die Auto Union weiter zu leiten. Die Firma Welsch erhielt zunächst 2 Fahrzeuge nacheinander angeliefert, wobei der zweite Wagen erst angeliefert wurde, wenn der erste Wagen verkauft war. Der erste Wagen war dann Rückfracht nach Ingolstadt. Angeliefert wurden die Wagen schon mit seitlich angeschlagener Hecktür, ohne Planenösen und ohne die Aufnahmerohrstutzen für die Verdeckgestänge. Folgeaufträge für die Firma ergaben sich erst dann wenn eines der beiden angelieferten Fahrzeuge verkauft war. Bei entsprechender rechtzeitiger Auftragserteilung war Welsch in der Lage bis zu 6 Fahrzeuge pro Monat fertigzustellen.
Aber nur noch im Kundenauftrag nicht mehr im Auftrag der Auto Union. Die Anzahl ist mir nicht bekannt. Zum 6er hab ich keine näheren Infos, lediglich eine Konstruktionszeichnung der Auto Union mit Tropendach.
Vieles kann ich aus dem Stegreif bestätigen was Jörg ausführt, einiges lief dann in der Umsetzung bei Holy deutlich anders als geplant ab, so dass es dann relativ schnell zur Aufgabe der Geschäftsbeziehung kam. Ich denke, die Festaufbautenstory ist ein wenig umfangereicher, um sie hier in einem kurzen Thread zur Heckklappe zu veröffentlichen.
der vom Flughafen Wien hat einen Holy Aufbau, ist vom 11.11.1964 und wurde direkt ab Werk nach Salzburg ausgeliefert und mithin nachträglich vor Ort auf Kosten des ersten Eigners umgebaut.
Dein 8er von Juli 1966 ist ebenfalls nachträglich in Österreich umgebaut worden.Ob er dem ersten Musterwagen aus dem obigen Prospekt mit der roten Münchener Nummer der AU München entspricht, sei dahingestellt.
Der 6er von 10/61 und der 8er von Juli 62 hatten keinen Festaufbau, wenn ich all deine Pritschenwagen kenne...