Zitat von Rallef San im Beitrag #1
Ich weiß, wenn ich keine Ahnung davon hab, soll ich die Finger davon lassen.
Dann lerne ich aber nicht, wie es geht.[
Alleine diese Aussage finde ich super!
Nein, kein Scherz, ernsthaft.
Natürlich kann man alles von einer Firma machen lassen, keine Frage, vieles kann man aber auch mit wenigen Mitteln selber machen.
Diese Motoren waren ja nun auch keine "high end" Motoren, oder gar Wunderwerke an komplizierter Motorenbautechnik.
Nein, die waren so gebaut, daß man sie auch im Feld reparieren konnte, zusammengewürfelt hat und sie anschließend noch gelaufen sind.
Die Toleranzen sind aus heutiger Sicht sehr großzügig.
Egal, jeder kann und soll auch machen, was er für richtig hält. oder sich zutraut.
Nun ist es hier, wie es eben ist.
Wie schon geschrieben, nimm eine Reibahl und entferne den eventuell entstandenen Grat.
Dann tastest Du Dich langsam weiter, bis jedes Ventil in die entsprechende Führung passt, wobei der Begriff "passt" wörtlich zu nehmen sein sollte.
Wenn Du den Motor eh komplett neu aufbaust, dann sollte es wohl nicht das Problem sein, falls Du es mit dem Ausreiben übertrieben hast, nochmal Ventilführungen zu Ordern.
Interessant wäre dann auch der Zustand der Ventilsitze.
Das wurde ja auch schon erwähnt.
Nur haben die Ventilsitze nicht wirklich viel mit den Ventilführungen zu tun.
Normal sind die Löcher alle rund, es sei denn ein Ventil ist schon in der Führung am taumeln gewesen.
Ich lese immer davon den Block zu Planen und die Ventilsitze nachzufräsen.
Kann man machen, manchmal muß man das auch machen, selber halte ich es wie beim Verzinnen, oder Spachteln.
So wenig wie möglich, so viel wie nötig.
In den 35 Jahren, die ich meinen M38 nun habe, wurde der Block ein einziges mal geplant, die Ventilsitze noch nicht einmal "nachgefräst"
Bei meinen M38A1 und M170 weder noch.
Das Problem mit dem Planen und Fräsen ist nämlich ein ganz anderes.
Bei jedem Mal wird Material abgenommen und das Ventil kommt dem Stössel immer näher.
Bis zu einem bestimmten Maß bekommt man das noch Eingestellt, aber irgendwann ist der Einsteller ganz eingeschraubt und das Ventilspiel immernoch viel zu eng.
Dann werden die Ventile zur Sonderanfertigung, denn einfach etwas am Schaftende weg zu Schleifen, wird nicht lange freude machen.
Wenn Du die Ventilsitze mit der Ahle gerieben hast und die Ventile passen, dann schleifst Du die Ventile mit Einschleifpaste erstmal ein und schaust Dir die Dichtflächen, sowohl am Ventil selber, als auch am Block genau an.
Bekommst Du die Sitze alle gleichmäßig tragend und es sind keine Einschläge oder Fehlstellen vorhanden, dann ist gut.
Aber, wie schon geschrieben, soll jeder tun und lassen, wie er mag, oder es für richtig hält.
Weiter so und keine Angst.
Der Motor läuft auch nur mit Benzin.
Falls Du Dir mal nicht sicher bist, kannst Du Dich auch per PM Melden.
Grüße
Frank