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Dieses Thema hat 6 Antworten
und wurde 461 mal aufgerufen
 Jeep
Rallef San Offline

Soldat


Beiträge: 38

06.09.2020 12:31
Ventilführungen Willys MB L-Head Zitat · Antworten

Hallo in die Runde,

habe da mal eine Frage.
Ich baue mir gerade einen zweiten Motor für den MB auf.
Der Block ist soweit neu gebohrt, gehoht und geplant.
Jetzt habe ich die alten Ventilführungen gezogen und neue montiert.
Ich habe erst hinterher gemerkt, dass die neuen Ventile teilweise recht schwergängig sind. Bei einem sogar garnicht in die Führung wollen.
Muß ich die hier nochmal aufreiben???

Ich weiß, wenn ich keine Ahnung davon hab, soll ich die Finger davon lassen.
Dann lerne ich aber nicht, wie es geht.

Grüße
Ralf

RudiLF Offline

Soldat


Beiträge: 21

09.09.2020 12:41
#2 RE: Ventilführungen Willys MB L-Head Zitat · Antworten

Servus Ralf,
die Ventile müssen sich leicht in den Führungen bewegen lassen.
Zwischen Ventil und Führung sollten ca.0,05mm Spalt sein.
Die Ventile haben einen Schaftdurchmesser von Auslass 0,3725" = 9,461mm und Einlass 0,373" = 9,474mm.
Blöde Frage: Führungen sind richtig verbaut, Aus.-und Einlass?
Habe bei meinem Motor auch neue Führungen und Ventile verbaut, war alles O.K.
Eventuell hast du beim einpressen der Führungen eine kleinen Grat verursacht.
Nur nicht mit Gewalt probieren.
Vom Aufreiben würde ich die Finger lassen.



Gruß Rudi

BBDE Offline

Oberst


Beiträge: 1.219

09.09.2020 13:12
#3 RE: Ventilführungen Willys MB L-Head Zitat · Antworten

Halt, Stopp.

Normal braucht man Ventilführungen nicht Aufreiben, das stimmt.

Aber, je, nachdem wie und mit welchem Werkzeug die Führungen wieder in den Motorblock eingebaut wurden, sollte man mit der passenden Reibahle vorsichtig die eventuell entstandene Stauchung beseitigen.
Ganz übertrieben: Haut man die Führungen mit einem Hammer und einem passenden Dorn in den Block, bildet sich oben ein "Pilz", der nicht nur nach außen geht.
Deshalb gehen die Ventile nur schwergängig, oder gar nicht in die Führungen.
Entweder eine passende feste Ahle nehmen, oder mit einer verstellbaren Ahle vorsichtig rantasten.
Auch nicht wie mit einer Bohrmaschine komplett durch, sondern nur oben am Rand vorsichtig schaben.

und natürlich auf die richtigen Einbauhöhen von Ein und Auslassventilführungen achten.

Grüße
Frank

Rallef San Offline

Soldat


Beiträge: 38

09.09.2020 19:43
#4 RE: Ventilführungen Willys MB L-Head Zitat · Antworten

Hallo,

vielen Dank für die Antworten.
Ich bin mir im Grunde nicht sicher, ob die Führungen auch trocken gepasst hätten.
Die Führungen sind von Crown aus dem Netz (von RBS), die Ventile von N&P.
Ich habe die Führungen mit der Presse in der richtigen Tiefe versenkt.
Auch Ein-und Auslass nicht verwechselt.
Die Ventile passen ebenso zum Ein-und Auslass.
Ich taste mich dann mal mit einer verstellbaren Reibahle ran.

Melde mich dann mal.

Ralf

Bastlwastl Offline

Soldat


Beiträge: 30

10.09.2020 00:12
#5 RE: Ventilführungen Willys MB L-Head Zitat · Antworten

Ja hallo. Ich versteh deine Handlungsweise nicht ganz.Der Block war in einer Instandsetzung-warum hast du diese Arbeit nicht mitmachen lassen?Die Führungen müssen jetzt auf Mass aufgerieben werden.Hast du eine verstellbare Reibahle,hast du die Messmittel zum überprüfen der Bohrungen ?Die Sitze müssen für die neuen Ventile vermutlich auch nachgesetzt werden.Stimmt der Traganteil der Sitzfläche,oder müssen die Freiflächen auch nachgesetzt werden.Für diese Arbeiten brauchst du einen kompletten Satz Ventilsitzfräser,hast du den ?Das muss hier alles passen.Das ist definitiv Arbeit für einen Motoreninstandsetzer.

BBDE Offline

Oberst


Beiträge: 1.219

10.09.2020 11:32
#6 RE: Ventilführungen Willys MB L-Head Zitat · Antworten

Zitat von Rallef San im Beitrag #1
Ich weiß, wenn ich keine Ahnung davon hab, soll ich die Finger davon lassen.
Dann lerne ich aber nicht, wie es geht.[


Alleine diese Aussage finde ich super!
Nein, kein Scherz, ernsthaft.

Natürlich kann man alles von einer Firma machen lassen, keine Frage, vieles kann man aber auch mit wenigen Mitteln selber machen.
Diese Motoren waren ja nun auch keine "high end" Motoren, oder gar Wunderwerke an komplizierter Motorenbautechnik.
Nein, die waren so gebaut, daß man sie auch im Feld reparieren konnte, zusammengewürfelt hat und sie anschließend noch gelaufen sind.
Die Toleranzen sind aus heutiger Sicht sehr großzügig.

Egal, jeder kann und soll auch machen, was er für richtig hält. oder sich zutraut.

Nun ist es hier, wie es eben ist.

Wie schon geschrieben, nimm eine Reibahl und entferne den eventuell entstandenen Grat.
Dann tastest Du Dich langsam weiter, bis jedes Ventil in die entsprechende Führung passt, wobei der Begriff "passt" wörtlich zu nehmen sein sollte.
Wenn Du den Motor eh komplett neu aufbaust, dann sollte es wohl nicht das Problem sein, falls Du es mit dem Ausreiben übertrieben hast, nochmal Ventilführungen zu Ordern.

Interessant wäre dann auch der Zustand der Ventilsitze.
Das wurde ja auch schon erwähnt.
Nur haben die Ventilsitze nicht wirklich viel mit den Ventilführungen zu tun.
Normal sind die Löcher alle rund, es sei denn ein Ventil ist schon in der Führung am taumeln gewesen.

Ich lese immer davon den Block zu Planen und die Ventilsitze nachzufräsen.
Kann man machen, manchmal muß man das auch machen, selber halte ich es wie beim Verzinnen, oder Spachteln.
So wenig wie möglich, so viel wie nötig.

In den 35 Jahren, die ich meinen M38 nun habe, wurde der Block ein einziges mal geplant, die Ventilsitze noch nicht einmal "nachgefräst"
Bei meinen M38A1 und M170 weder noch.

Das Problem mit dem Planen und Fräsen ist nämlich ein ganz anderes.
Bei jedem Mal wird Material abgenommen und das Ventil kommt dem Stössel immer näher.
Bis zu einem bestimmten Maß bekommt man das noch Eingestellt, aber irgendwann ist der Einsteller ganz eingeschraubt und das Ventilspiel immernoch viel zu eng.
Dann werden die Ventile zur Sonderanfertigung, denn einfach etwas am Schaftende weg zu Schleifen, wird nicht lange freude machen.

Wenn Du die Ventilsitze mit der Ahle gerieben hast und die Ventile passen, dann schleifst Du die Ventile mit Einschleifpaste erstmal ein und schaust Dir die Dichtflächen, sowohl am Ventil selber, als auch am Block genau an.
Bekommst Du die Sitze alle gleichmäßig tragend und es sind keine Einschläge oder Fehlstellen vorhanden, dann ist gut.

Aber, wie schon geschrieben, soll jeder tun und lassen, wie er mag, oder es für richtig hält.

Weiter so und keine Angst.
Der Motor läuft auch nur mit Benzin.

Falls Du Dir mal nicht sicher bist, kannst Du Dich auch per PM Melden.

Grüße
Frank

Rallef San Offline

Soldat


Beiträge: 38

13.09.2020 12:42
#7 RE: Ventilführungen Willys MB L-Head Zitat · Antworten

Guten Morgen,

und besten Dank für Eure Beiträge.
Wie gesagt, ich weiß, dass ich von machen Sachen die Finger lassen sollte.
Es ist aber genauso wie Frank es angemerkt hat.

Ich denke, dass es gerade in der Restauration von KFZ viele Bereiche gibt, die man selber machen kann.
Und das hat nichtmal etwas mit "Geldsparen" zu tun.
Ich mache das Ganze ja nicht, weil ich auf das Auto angewiesen bin.
Ich versuche nur mir gewisse Arbeitsweisen anzueignen.
Nun habe ich mit meinen 53 Jahren nicht unbedingt zwei linke Hände. Trotzdem gelingt nicht immer alles und insofern taste ich mich bei machen Sachen einfach vor und wenn es nicht klappt, kann man immer noch um Hilfe rufen.

Die Sache mit dem Motor hat auch eine Vorgeschichte.
In meinem Projekt ist ein CJ2 Motor verbaut.
Dieser war gerissen, und das an einer blöden Stelle.

https://addpics.com/i/er4-9-1419.jpg

https://addpics.com/i/er4-c-7b11.jpg

Ich hatte dann einen Motorenbauer, der mir sagte: Kein Problem, mache ich Dir fertig, kostet nur rund einen Tausender.
Und das war jemand, der eine Firma sein Eigen nennt.
Kein Problem, denke ich, lass ihn mal machen.

Zwischendurch sah dann der Motor so aus:

https://addpics.com/i/er4-d-efae.jpg
Da setzte dann die Panik ein.
Anderthalb Jahre später hatte ich den Motor dann zurück, weil der " Motoreninstandsetzer" alleine nicht klar kam und den Block in der Zwischenzeit jemanden anderes zur weiteren Überarbeitung überlassen hatte.

https://addpics.com/i/er4-e-ebda.jpg


Irgendwann sah das Ganze dann so aus:

https://addpics.com/i/er4-f-c504.jpg


Also im Grunde war alles gut, mit der kleinen Randnote, dass mich das Ganze 4.000 Euro gekostet hat.

Das war dann auch der Zeitpunkt, an dem ich mich dazu entschlossen habe, in Zukunft etwas mehr selbst zu machen.

Der momentan im Aufbau befindliche Motor ist ein MB Motor, der auch gerissen war.
Frostrisse halt an der üblichen Stelle.
Den habe ich dann aber mit passender Elektrode und viel Geduld in kleinen Nähten selbst geschweisst.
Hat super geklappt, keine Verzüge im Bereich der Hauptlager und abgedrückt bis 2,5 Bar.

Hohnen habe ich mit dem passenden Werkzeug versucht, hat aber nicht den gewünschten Effekt gehabt.
Deshalb habe ich das vergeben.
So taste ich mich jetzt von einer Baustelle zur nächsten.

Was mir aber immer wieder hilft, sind solche Beiträge wie der von Frank. Besten Dank dafür.

Es bringt mir nichts, wenn mir jemand sagt: Lass die Finger von den Bremsen, lass da nen Fachmann dran.
Bitte nicht falsch verstehen, ist nicht böse gemeint.

Mich interessiert nur, ob das schon jemand versucht hat und die Ergebnisse daraus.

Ich wünsche Euch noch einen schönen Sonntag.

Ralf

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