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Dieses Thema hat 5 Antworten
und wurde 630 mal aufgerufen
 Jeep
hessi-james Offline

Gefreiter


Beiträge: 73

15.01.2018 18:16
Bremsprobleme M38A1 Zitat · Antworten

Hallo,
ich habe eine Frage zum Bremsdruck bzw. dem Druckpunkt bei einem M38A1. Dieser baut sich neuerdings erst richtig auf, nachdem man dreimal kurz hintereinander richtig auf die Bremse steigt, dieser dann bestehende Druck bleibt dann auch bei gedrücktem Pedal bestehen. Bis vor kurzem war die Welt noch in Ordnung doch als sich ein Radbremszylinder verabschiedet hat fingen die Probleme an.
Ich habe bei der Gelegenheit alle Schläuche gewechselt und alle Radbremszylinder getauscht und alles richtig entlüftet und auf Dichtigkeit geprüft. Den HBZ habe ich noch nicht gewechselt, aber nun im Verdacht die Ursache für mein jetziges Problem zu sein. (möchte ihn aber nicht auf einen Verdacht hin tauschen, obwohl es das letzte Teil in diesem Zusammenhang ist). Was ich auch noch nicht gemacht habe, die Bremsbeläge neu zu justieren.
Könnte das ggf. auch die Ursache sein? Könnt ihr mir sagen wie dieser HBZ wirkt? Es ist doch eigentlich nur ein simpler Einkreis HBZ.


Grüße
Jörg

Wild Bill Kelso Offline

Adjudant


Beiträge: 309

16.01.2018 08:12
#2 RE: Bremsprobleme M38A1 Zitat · Antworten

Hm, also meine Meinung als kleiner Wurschteler ist: Da ist immernoch Luft drinnen....ich glaube nicht, dass Hauptbremszylinder UND Bremszylinder gleichzeitig kaputt gehen. Ich würde nochmal drangehen und erneut entlüften. Ich hab sowas schon öfters erlebt dass doch noch irgendwo ein bissl Luft "versteckt" war...

VG
Wild Bill

BBDE Offline

Oberst


Beiträge: 1.219

16.01.2018 09:18
#3 RE: Bremsprobleme M38A1 Zitat · Antworten

Hallo Jörg,

zu aller erst solltest Du die Bremse Einstellen (Die Bremsbacken Justieren)
Der Hauptbremszylinder hat nur einen begrenzten Hub und ein begrenztes Volumen, welches auf die vier Radbremszylinder abgestimmt ist.
Sind die Bremsbacken nun weiter von den Trommeln entfernt, benötigt der Radbremszylinder mehr Bremsflüssigkeitsvolumen um die Backen mit dem Belag an die Trommel zu bekommen.
Das ganze dann auch vier mal, womit das Volumen, welches der HBZ liefern kann, nicht reicht und man "Nachpumpen" muss.
Das gleiche passiert auch, wenn sich die Bremsbeläge abnutzen und man die Bremse nicht regelmäßig nachstellt.
Zuerst kann man das Bremspedal immer weiter Richtung Bodenblech treten und irgendwann kommt einem das komisch vor, weil die Bremswirkung nicht so ist, wie sie sonst beim einmaligen Treten war und man "Pumpt" instinktiv nochmal nach.

Der Aufbau und die Funktion des Hauptbremszylinders sind recht Simpel.
Jetzt könnte ich hier Seitenweise darüber Schreiben, es wäre ohne Bilder und Beispiele nur "Theoretisch", weshalb Du z.B. mal unter :
https://www.mein-autolexikon.de/bremse/h...mszylinder.html
http://www.kfz-tech.de/Biblio/Bremse/Hauptbremszyl.htm
oder auch:
https://de.wikipedia.org/wiki/Hauptbremszylinder
Schauen solltest.

Wenn Du nun schon alle Radbremszylinder und sämtliche Schläuche gewechselt hast, ist der Hauptbremszylinder ja auch nicht mehr das Thema.
Dann hättest Du die nächste Zeit Ruhe mit der Bremsanlage.
Ich würde ihn zumindest mal Ausbauen und mir genau Anschauen, wenn ich nicht wüsste, wie lange der schon im Auto eingebaut ist und wie der von innen aussieht.

Wenn die Bremse nicht löst, kann das an mehreren Dingen liegen.
Meist sind es zugequollende Bremsschläuche oder vermodderte Radbremszylinder.
Das würde bei Dir ja nicht der Fall sein können, da Du diese ja erneuert hast.
Bleibt der Hauptbremszylinder.
Bei dem ist wichtig, das der Kolben frei ist und auch ganz zurück gehen kann, um die Nachlaufbohrung frei zu geben.
Da solltest Du, wenn Du das Bremspedal mit der Hand betätigst Merken, das zwischen "Ruheposition" des Pedals und dem Moment, wenn die Betätigungsstange am Pedalhebel den Kolben berührt, etwas Spiel sein muß.
Ist das nicht der Fall, dann kann das schon der Fehler gewesen sein, das der Druck sich hält.

Es kann nicht Schaden, die Anlage nochmal zu entlüften, um ganz sicher zu sein, das auch wirklich keine Luft mehr in der Anlage ist.
Das macht jedoch erst dann Sinn, wenn alles geprüft und eingestellt ist.
Auch sollte darauf geachtet werden, die richtige Bremsflüssigkeit zu nehmen.
Welche (ob DOT4,5, oder Silikon) muss jeder selber wissen und auch das man wenn man Silikon nimmt, diese nicht mit den anderen Mischen darf und die Anlage bei einem Wechsel gereinigt werden muss.

Und nun noch ein Satz, der gesagt werden muss:
An der Bremse, so simpel sie auch bei unseren Fahrzeugen aufgebaut ist, sollte man Wissen, was man tut.
Radbremszylinder (immer Achsweise) zu wechseln und Bremsbacken zu tauschen, ist ja überschaubar.
Doch einen noch so simplen Hauptbremszylinder zu Zerlegen, sollte man nur, wenn man weiß, wie das geht und welche Funktionen die Teile haben, die sich darin befinden.
Schnell ist mal ein Teil verkehrt herum oder an falscher Stelle eingebaut.
Und dann kann es schnell passieren, das man nicht nur sich, sondern auch andere in Gefahr bringt.
Die rechtlichen und finanziellen Konsequenzen sollten ja bekannt sein.

Da habe ich Beruflich und Privat schon Sachen gesehen, die glaubt man nicht und es war eigentlich immer Glück, das nicht passiert ist.

Ich will niemandem Angst machen.
Mit Verstand und Ruhe, einem Handbuch und etwas Übung ist die Jeep Bremsanlage kein Problem.
Nur sollte man genau wissen, was man tut.

Gibt es dennoch Probleme, gibt es ja dieses Forum.

Grüße
Frank

hessi-james Offline

Gefreiter


Beiträge: 73

16.01.2018 18:05
#4 RE: Bremsprobleme M38A1 Zitat · Antworten

Zunächst einmal Danke für die schnellen Antworten!
Ich werde mich heute Abend noch einmal dransetzen und Eure Tipps prüfen.

Das ein HBZ nach einem Defekt eines Bremszylinders Probleme machen kann, ist nicht ganz ausgeschlossen. Die Manschetten bewegen sich durch das durchtreten des Pedals auf einmal auf Wegen, wo sie vorher für viele Jahre nicht waren und können so ggf. beschädigt werden.

Ich tippe (hoffe) ja auch einmal auf die Einstellung der Bremsbeläge (hatte gestern beim Schreiben den gleichen Gedanken, dass das Volumen nicht ausreichen könnte).

Grüße
Jörg

BBDE Offline

Oberst


Beiträge: 1.219

16.01.2018 18:13
#5 RE: Bremsprobleme M38A1 Zitat · Antworten

"Die Manschetten bewegen sich durch das durchtreten des Pedals auf einmal auf Wegen, wo sie vorher für viele Jahre nicht waren und können so ggf. beschädigt werden."

Deshalb entlüftet man die Bremsanlagen älterer Fahrzeuge auch nicht durch Pumpen mit dem Pedal, sondern mit einem Entlüftungsgerät.
Auch das regelmäßige Wechseln der Bremsflüssigkeit lässt die Bremszylinder länger Leben.

Was ich vorhin vergessen hatte war, das Du auch darauf Achten musst, das die kleine Bohrung im Deckel vom HBZ oder wenn vorhanden, im Ausgleichbehälter durchgängig und nicht verstopft ist, damit der HBZ richtig funktionieren kann.

Grüße
Frank

hessi-james Offline

Gefreiter


Beiträge: 73

17.01.2018 19:35
#6 RE: Bremsprobleme M38A1 Zitat · Antworten

Hallo zusammen,

kurze Rückmeldung, das Nachstellen der Bremsbeläge hat das Problem bereits gelöst. Und da konnte ich nicht viel justieren, er hatte ja vorher noch vernünftig gebremst. Aber vielleicht sind die neuen Radbremszylinder minimal größer im Volumen und das wars dann schon.

Grüße
Jörg

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