Ich halte meinen 4er absolut artgerecht. Fast jeden Tag Auslauf im Wald. Rückegassen sind besonders beliebt. Aber heute Morgen bei langsamer Fahrt auf einer Asphaltstrasse ist der Achsstummel am linken Hinterrad gebrochen. Als Materialkundler muss ich sagen: glatter Dauerbruch. Ich konnte ihn mit Mühe mit der Handbremse zum Stehen kriegen (bödes Gefühl wenn der rechte Fuss ins Leere tritt, während der Wagen ausbricht!). Aber Glück gehabt! Dann beim Aufladen auf einen Anhänger (hinterer linker Querlenker lief auf einem Rollbrett) Zogen die Vorderräder das Fahrzeug zunächst hoch, doch dann versagte Antrieb und die Handbremse. Klar, wenn hinten nur noch ein Rad ist, dreht das andere durch. Aber die beiden vorderen müssten doch ziehen? Wenn ich jetzt einen Gang einlege, dreht sich der Kardan, man hört ein Sirren aus dem Getriebe, aber an den Vorderrädern kommt kein Drehmoment mehr an und die Handbremse wirkt nur noch auf das rechte Hinterrad. Wo muss ich da zuerst suchen?
Wenn keines der beiden Vorderräder dabei durchgedreht hat, dann solltest du auch hier mal nach den äußeren Gelenkwellen vorn schauen. Eventuell liegt hier das Problem. Wenn beide Vorderräder Gripp haben, ist der Vortrieb unabhängig von der HA. Daher kann man ja auch ohne Kardanwelle fahren. Sollte vorn eine äußere Gelenkwelle kein Moment mehr übertragen können, solltest du mal über einen systematischen Fehler nachdenken. Ich würde zur Sicherheit alle Halbachsen gewissenhaft kontrolieren, besonders den Konus und die Passfeder! Die ist übrigens nicht zur Übertragung des Radmomentes gedacht! Aber du hast da wohl noch mal Glück gehabt! Anderen passiert so was auch schon mal auf der Autobahn..... Gruß, eb
Servus, hilft ja nichts, Munga vorne auf die Böcke sicher abstellen und den Schaden suchen/festlegen. ich würde von außen (Radnabe) nach innen (Getriebe) zu suchen anfangen. gruß Heinnz
Zitat von MungaSeba im Beitrag #3Da hast du aber noch mal Glück gehabt das nichts schlimmeres passiert ist! Schau mal auf der Munga IG Seite unter "Technisches" -> "Achsantriebe". Da steht was zu dem was dir passiert ist... Gruß Seba
dem ist so. Hintergrund dieses Artikels war seinerzeit mal ein ganz schlimmer Unfall. Bei einem restaurierten, frisch TÜV abgenommenen Wagen war im Innenstadtbereich bei Temo 40-50 km/h das rechte Vorderrad samt Bremstrommel + Radnabe abgefallen und landete selbstständig in einer Fußgängergruppe auf dem Bürgersteig.
Ist zwar schon lange her aber ich meine, eine der Schwerverletzten ist an den Unfallfolgen gestorben. Staatsanwaltschaft hatte sofort den Munga beschlagnahmt, Gutachter usw.
Endergebnis war, wenn ich das noch so richtig in Erinnerung hatte, Materialermüdung.....
Das hätte auch anders ausgehen können und muss "vielleicht" auch hier und da die Grenzen der eigenen Schrauberei gelegentlich aufzeigen......
Ja, ich schon sehr froh, das es gut ausgegangen ist. Sowas macht schon nachdenklich. Nur gut, das ich langsam fuhr (30kmh) und es hinten war. Der Effekt kein Drehmoment, ist mit und ohne Untersetzung gleich. Ich werde jetzt erst mal am Dienstag den Achsstummel tauschen, ihn dann auf die Räder stellen und mal vorsichtig bewegen.
Mein Verdacht war, das vielleicht zwischen Abtriebswelle und vorderem Diff eine Passfeder oder ein Scherstift sitzt, den ich in den Ersatzteillisten so offensichtlich nicht finde oder übersehe. Das wäre bei der schlagartigen Belastung für mich die einfachste Erklärung. Woher diese Belastung. Der Munga ist schmal. Für viele Transportanhänger zu schmal. Er steht nur mit je einer halben Reifenbreite auf den Auffahrrampen. Hinter links war ein Rollbrett unterlegt. Beim Auffahren auf den Hänger ist das Rollbrett abgerutscht und der ganze Munga vom Hänger gerollt (gesprungen). Von diesem Zeitpunkt an fehlt vorne das Drehmoment. Natürlich ist damit auch die Handbremse tot. Vorne kein Grip - Hinten nur ein Rad.
Die Feiertage werde ich nutzen um Unterlagen zu studieren und Dienstag muss dann der Blaumann her.
Ist eigentlich die Häufigkeit solcher Achsbrüche bekannt? Ich habe meinen 4er jetzt seid 1974. Sowas war mir bis lang nur aus der Beschreibung die IG-Munga Mitteilungen bekannt.
Ist eigentlich die Häufigkeit solcher Achsbrüche bekannt?
Nein, konkrete Statistiken gab (gibt?) es nicht. Dieser Fehler ist immer mal wieder in all den Jahrzehnten aufgetreten, ohne das es summarisch festgehalten wurde. Aber - keinesfalls "Einzelfall".
Nitsche könnte schon recht haben. Falls du die Untersetztung gezogen hattest und diese nicht sauber eingestellt ist, hängt dein Vorgelege zwischen Straße und Gelände. Das erzeugt dann ein heftiges surren.
Tritt mal einige male bei laufendem Motor die Kupplung kräftig durch. Dann könnte wenigstens dieses Problem behoben sein .
vielleicht hat der Defekt auch mit dem Fremdmotor zu tun. Ausgelegt war der Munga für 40/44 PS.
Ein Fremdmotor mit z.B. 58 PS hat bereits eine Leistungssteigerung um 30%. Keine Ahnung ob die Antriebsteile dauerhaft so etwas bei laufendem Geländeeinsatz wie Du es beschreibst aushalten. Nur so mal ganz vorsichtig angemerkt.
Die Radnabe vorne re war nicht fest auf der Achswelle. Durch die schlagartige Belastung (Absturz beim Aufladen) ist die Passfeder abgeschert und die Nabe drehte sich auf der Welle. Vorne ein Rad lose, hinter ein Rad fehlt. Da geht logisch nichts mehr. Jetzt heißt es für mich: frisch ans Werk! Achsen richten. Stundenlang einschleifen oder besser neu!