so, jetzt wollte am Wochenende mal den Vergaser überprüfen, aber irgendwie habe ich wohl was "kaputt" repariert??
Ausgangslage war, dass der Munga eigentlich gut lief, die Kerzen waren rehbraun, aber der Verbrauch war sehr hoch (ca. 19-20l/100km), der Leerlauf war zu hoch, wenn man ohne Gang/bei getretener Kupplung vom Gas ging blieb er ziemlich lang auf hoher Drehzahl. Der Munga sprang auch ohne Choke an, wenn es nicht gerade kalt ist. Zündung vor ein paar hundert Kilometern eingestellt. Kerzen neu, Zündspulen neu...
Was habe ich gemacht: - Vergaser zerlegt, alle Düsen im Ultraschallbad gereinigt und dann mit Pressluft ausgeblasen. - Alle alten Dichtungen entfernt, die Dichtflächen vorsichtig über eine Glasplatte geplant, erst mit 800er, dann mit 3000er Schleifpapier. Glatt wie ein Babyarsch. - Vergasergehäuse mit Waschbenzin gereinigt und alles durchgeblasen - die Scheibe vom Startvergaser (Choke) war etwas riefig, daher auch auf dem 800er und dann 3000er Schleifpapier vorsichtig geplant, hinter her sprichwörtlich spiegelglatt. - Alle Bohrungen im Startvergaser durchgeblasen. - Neues Schwimmernadelventil und neue Gemischregulierschrauben, da die alten schon Macken im Konus hatten. - Düsen geprüft, alles korrekt, allerdings ne 112 Hauptdüsen, (lt. WHB 110 oder 112,5)
Dann alles mit neuen Dichtungen wieder zusammengebaut.
Da ich wegen dem Nachlaufen der Drehzahlen evtl. Falschluft vermutet habe (Prüfung mit Bremsenreiniger einsprühen aber ergebnislos) habe ich zudem den Ansaugkrümmer vom Motor abgenommen - sollte da nicht ne Dichtung sein? Dort waren eher so verklebt Reste von irgendwas..
Da ich diese Dichtung nicht zu Hand habe, habe ich nur den Ansaugkrümmer vorsichtig geplant, dann auch Motorseitig gereinigt und mit Dirko (so ungefähr das gleich vir Curil ohne T) Dichtmasse wieder eingesetzt. Das Zeug geht bis 250Grad und hat eigentlich noch alles gedichtet. Ebenso bin ich bei der Pertinaxplatte auf der anderen Seite vorgegangen.
Dann nach dem Zusammenbau Schwimmerstand geprüft, Benzin liegt bei ca. 17-18mm unter Gehäuserand. Gemischregulierschrauben 2,5 Umdrehungen raus, Leelauf nach WHB eingestellt.
Nach dem alles gründlich geprüft und zusammengebaut wurde habe ich nun folgenden Zustand:
Motor springt nur mit Choke an. Raucht irgendwie mehr als vorher. Leistung ist eigentlich da, Motor läuft auch soweit ganz rund, wenn auf Touren ist, aber untenrum ist der Leerlauf wackelig. Auf die Gemischregulierschrauben regiert er kaum bis garnicht.
Wenn er aus geht, dann springt er nur mit Choke an, auch im warmen Zustand. Klingt eigentlich nach zu magerem Gemischt, oder?
Aber: nach etwas 30 Min. gründlich warm fahren, auch mal auf der Autobahn mit knapp 100, habe ich die Kerzen raus geschraubt: trocken, aber tief schwarz und verrußt (vorher waren sie Rehbraun). Das Klingt jetzt nach deutlich zu fettem Gemsich!?!
Kann es sein, dass er vorher Falschluft gezogen hat und dadurch das Gemisch wieder gestimmt hat. Jetzt zieht er keine Falschluft mehr und das Gemisch ist zu fett??
Aber was tun, wenn das so wäre, das Gemisch lässt sich ja garnicht einstellen, liegt da evtl. an den 112er Düsen, oder hat jemand an den Düsen rumgepfuscht, oder, oder, oder.
Soll ich jetzt mal neue Düsen ausprobieren, oder gibt's ne besser Idee?
Versuch mal eine andere Bedüsung. Es könnte sein, daß durch verschiedene kleine defekte dein Vergaser Falschluft gezogen hat und dieses durch ne andere Bedüsung ausgeglichen wurde. Wäre momentan die einzige Erklärung für dein Problem.
der Vergaser und Düsen sind lt. Aufschrift korrekt, also AU 4 und 112,5... mein Verdacht ist, dass mein Vorgänger das zu magerer Gemisch dank Falschluft durch Aufreiben der Düsen ausgeglichen hat. Jetzt ist die Falschluft weg und das Gemisch zu fett...
Ne andere Erklärung hab ich auch nicht, habe ja sonst nichts geändert... ich hab jetzt einen Satz Düsen beim Matz bestellt..
mein Verdacht ist, dass mein Vorgänger das zu magere Gemisch dank Falschluft durch Aufreiben der Düsen ausgeglichen hat. Jetzt ist die Falschluft weg und das Gemisch zu fett...
...nachdem mir ja niemand so richtig helfen konnte, habe ich heute meine Theorie der falschen Düsen weiter bringen wollen.
Also bei Matz angerufen und nach den Düsen gefragt... "Moment, ich gebe Ihnen mal den Werkstattmeister"...
Ich dem "Meister" alles erklärt, er hat viele Fragen gestellt, die ich mir ja auch schon gestellt habe. Meine Theorie mit den Düsen hielt er zwar auch für möglich... aber dann kams.
Fragt er mich irgendwann, ob ich denn auch die Scheibe des Startvergasers wirklich richtig eingebaut habe, man kann die nämlich auch um 90,180 und 270 Grad verdreht einbauen... ich natürlich bestätigt, dass ich das Fenster nach unten eingebaut habe (wie man es auch der Anleitung von pipi gut erkennen kann :G ). Er: "konnten Sie denn auch das Fenster in der Scheibe im Innern des Vergasers sehen, wenn der Choke-Knopf ringedrückt ist??"... ich: "ja, klar!"... Aber dann war ich mir nicht mehr ganz so sicher, ob ich das wirklich kontrolliert habe hinterher...
Also nach der Arbeit eben zum Munga gefahren, Luftfilter runter und mit der Taschenlampe reingeschaut... und was schaut mich an?? Eine der Bohrungen in der Scheibe, nicht das Fenster...
Beim Zusammenbauen muss ich aus welchem Grud auch immer, die Scheibe um 90 Grad verdreht eingebaut haben, bin also die ganze Zeit mit vollem Startvergaser gefahren, also Gemisch viel zu Fett...
Also schnell Vergaser abgeschraubt, den Startvergaser aufgemacht, Scheibe gedreht und den Hebel neu fixiert... Und... der Munga rennt wie Sau, kein Probleme mehr mit Falschluf, Leerlauf stabil und sauber, lässt sich auch super einstellen... alles wie es sein sollte
Mann das hätte ich Samstag Mittag schon haben können, wenn ich nur ordentlich gearbeitet hätte :heul: :heul: :heul: :heul: :heul:
manchmal hilft es enorm, nach einer längeren Pause alles wieder zu zerlegen und einfach mal wieder neu zusammen zu bauen. I.d.R. fallen dann auch schon mal Fehler auf oder defekte Teile werden sichtbar.......
Besorg Dir beim nächsten Motorradteilehändler ne Düsenlehre, dann kannstes nachmessen. z.B.Düsenlehre - klick
Aber ehrlich gesagt tipp ich eher auf die Kaltstartscheibe. Wenn Du die mit der Hand geplant hast, befürchte ich, dass die eben nicht mehr plan ist und den Startvergaserteil nicht mehr zuverlässig schließt.
liest Du oben: ich habe die Scheibe des Startvergasers aus kompletter Dusseligkeit verdreht eingebaut... die Scheibe ist absolut plan (auf Glasscheibe geplant) und blank wie ein Babyarsch, richtig eingebaut ist sie dicht...
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Offline
ich war mir sicher "alles" min. dreimal kontrolliert zu haben, naja, typischer Fall von Wahrnehmungsstörung 
musst mal den Film entwickeln......
irgendwelcher Art??????